Ex-Außenminister Westerwelle gründet Stiftung

APA/EPA/TIM BRAKEMEIER
  • Drucken

Der frühere deutsche Außenminister verschreibt sich mit einem neuen Projekt der internationalen Verständigung. Am Dienstag hat er sein Amt dem Nachfolger - und Vorgänger - Frank-Walter Steinmeier übergeben.

Zuletzt träumte Guido Westerwelle von James Bond, wie er bei der Übergabe des Außenministeriums an seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier sagte. Zeit zum Träumen wird der einstige FDP-Chef Westerwelle künftig wohl mehr haben, als ihm lieb ist - trotz Erschöpfung nach vierjähriger strapaziöser Reisetätigkeit. Am Ende verabschiedete sich der Außenminister dann kurz und bündig von den Diplomaten, ehe ihn die Rührung zu übermannen drohte.

Am Dienstag Vormittag hatte der ehemalige Vizekanzler noch auf der Ehrengalerie des Bundestags die Wahl seiner Duz-Freundin Angela Merkel zur Kanzlerin beobachtet. Nachdem seine Partei, die FDP, aus dem Parlament geflogen ist, wird er sich künftig anderen Aufgaben widmen. Eine Kandidatur als Spitzenmann der Liberalen bei der EU-Wahl im kommenden Frühjahr hat Westerwelle ausgeschlagen.

Wie "Spiegel Online" berichtet, habe Westerwelle zusammen mit dem Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth die "Stiftung für Internationale Verständigung" gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit der sogenannten Westerwelle Foundation stehe "der internationale Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die soziale Marktwirtschaft, Toleranz und für politische und wirtschaftliche Teilhabe". Als ehrenamtlicher Vorsitzender des Stiftungsrats werde Westerwelle sich auf die "Arbeit mit und die Unterstützung für Länder im Umbruch und im Aufbruch" konzentrieren, heißt es in einer Presseaussendung der Stiftung.

Reisen nach Paris und Warschau

Mit Steinmeier folgt Westerwelle indes gleichzeitig auch dessen Vorgänger im Amt: Von 2005 bis 2009 fungierte er bereits einmal als Chefdiplomat einer von Angela Merkel geführten Großen Koalition. Schon heute wird Steinmeier seine Chefin nach Paris zu einem Abendtermin im Elysee-Palast bei Frankreichs Präsident Francois Hollande begleiten. Am Donnerstag wird der deutsche Außenminister zum zweiten wichtigen Nachbarn Deutschlands reisen - nach Polen, wo er vor allem über die Krise in der Ukraine beraten will.

Die Ukraine-Politik hatte schon Westerwelle zuletzt zu seinem Schwerpunkt gemacht. Er setzte sich für die Freilassung der früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenkos ein, vor zwei Wochen reiste er zum OSZE-Gipfel nach Kiew an, wo er sich demonstrativ mit den Oppositionsführern traf - unter ihnen Vitali Klitschko. Auf dem Maidan, dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, zeigte er sich unter Ovationen an der Seite des Box-Weltmeisters. (AFP/vier)

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.