Nordkorea: Kim Jong-un droht mit nuklearer Katastrophe

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Sollte auf der koreanischen Halbinsel ein Krieg ausbrechen, wären auch die USA nicht sicher, sagte der Machthaber in seiner Neujahrsansprache.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hat für den Kriegsfall mit einer "massiven nuklearen Katastrophe" auf der koreanischen Halbinsel gedroht. Sollte in der Region erneut ein Krieg ausbrechen, wären auch die USA nicht sicher, sagte Kim am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Neujahrsansprache an die Nation. "Wir sind mit einer gefährlichen Situation konfrontiert, in der ein kleiner, zufälliger militärischer Konflikt zu einem umfassenden Krieg führen kann", betonte er.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten nach der Hinrichtung des einflussreichen Onkels von Kim, Jang Song-thaek, zuletzt weiter zugenommen. Die Exekution bezeichnete Kim als "entschlossenes Vorgehen" der Partei, man habe "sektiererischen Schmutz" beseitigt. Jang habe sich eine eigene Machtbasis innerhalb der Partei aufbauen wollen. "Die rechtzeitige, richtige Entscheidung unserer Partei, die Gegen-Partei, anti-revolutionäre Elemente zu beseitigen hat sehr geholfen, die Solidarität innerhalb der Partei zu festigen", sagte Kim.

Jang war Anfang Dezember kurz nach einem Prozess vor einem militärischen Sondertribunal hingerichtet worden. Das Militärgericht verurteilte ihn wegen Umsturzplänen zum Tode, wie die nordkoreanische Agentur Kcna meldete.

"Aggressive Bemühungen" um bessere Beziehungen

Weiters kündigte Kim an, die Beziehungen zum Nachbarn Südkorea im neuen Jahr verbessern zu wollen. Pjöngjang werde dahingehend "aggressive Bemühungen" unternehmen, betonte er. Auch Südkorea solle sich um ein besseres Verhältnis zwischen beiden Ländern bemühen.

Kim hatte ähnliche versöhnliche Töne gegenüber Südkorea in seiner ersten Neujahrsansprache im vergangenen Jahr angeschlagen. Die Spannungen in der Region hatten sich allerdings nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar deutlich erhöht. Kim war kurz nach dem Tod seines Vaters Kim Jong-il Ende 2011 an die Machtspitze des weithin abgeschotteten Landes befördert worden.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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