Türkei: Luftangriff auf Kurden war "unvermeidbarer Fehler"

Türkei: Luftangriff auf Kurden 2011
Türkei: Luftangriff auf Kurden 2011 "unvermeidbarer Fehler"REUTERS
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Die Ermittlungen zu dem Angriff der türkischen Luftwaffe im Jahr 2011, bei dem dutzende Jugendliche und Kinder getötet wurden, werden eingestellt.

Die türkische Militärjustiz will einen Luftangriff mit 34 Toten vom Dezember 2011 nicht weiter verfolgen. Es habe sich bei dem Angriff um einen "unvermeidbaren Fehler" gehandelt, erklärte die Militär-Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Bei dem Luftangriff waren in Uludere in der Nähe der Grenze zum Irak 34 Menschen getötet worden, vor allem Jugendliche und Kinder. Vermutlich hatten sich die Getöteten am grenzüberschreitenden Schmuggel beteiligt.

Die Luftwaffe habe damals "im Einklang mit den vom Ministerrat beschlossenen Maßnahmen" gehandelt, befand die Militärstaatsanwaltschaft. Die Regierung hatte per Dekret verfügt, das Militär solle Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bombardieren.

"Opfer für nichts gestorben"

Die Entscheidung der Militärjustiz wurde von mehreren Kurdenorganisationen kritisiert. Die Partei für Frieden und Demokratie (BPD) sprach von einem "unfairen" Beschluss und erklärte, die Opfer seien "für nichts gestorben".

Die Regierungspartei AKP hatte im Dezember 2011 von einem möglichen Versehen gesprochen. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Vorfall als "bedauerlich und betrüblich". Mittels Drohnen übertragene Bilder hätten eine Gruppe von Menschen gezeigt. Erst später habe sich herausgestellt, dass es sich um Schmuggler gehandelt habe.

(APA/AFP)

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