Litwinenko-Mord: Hinweise auf Urheberschaft Moskaus

Martina Litwinenko, Witwe des ermordeten Kremlkritikers Alexander Litwinenko, bei der Präsentation der portugiesischen Ausgabe eines Buches über den Mordfall
Martina Litwinenko, Witwe des ermordeten Kremlkritikers Alexander Litwinenko, bei der Präsentation der portugiesischen Ausgabe eines Buches über den Mordfall EPA
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Russland könne an dem Mord des in London vergifteten Kremlkritikers und Ex-Agenten Alexander Litwinenko wohl beteiligt gewesen sein, meint ein Richter.

Im Fall des 2006 in London mit dem radioaktiven Element Polonium vergifteten Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko hat seine Witwe einen Punktsieg vor Gericht errungen. In einem Verfahren vor dem Londoner High Court erklärte der Richter am Dienstag einem BBC-Bericht zufolge, es gebe "Anscheinsbeweise" für eine Beteiligung des russischen Staates - dies bringt die Witwe einer öffentlichen Untersuchung einen Schritt näher.

Dem britischen Staat erteilte das Gericht indes eine Art Freispruch: Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Regierung in London den Tod hätte verhindern können.

Der Kampf einer Witwe um die Wahrheit

Die Witwe Marina Litwinenko vermutet, dass Moskau hinter dem Mord an ihrem Ehemann steckt. Sie kämpft nun darum, eine öffentliche Anhörung in dem Fall zu erreichen; das britische Innenministerium verweigert dies. Litwinenko, einem ehemaligen Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB, war in London Asyl gewährt worden, später war er für den britischen Geheimdienst MI6 aktiv.

Die Affäre um den Tod Litwinenkos hatte jahrelang die Beziehungen zwischen den Regierungen in London und Moskau spürbar abgekühlt. Russland deckt aus britischer Sicht seit Jahren den von der britischen Staatsanwaltschaft identifizierten Hauptverdächtigen - der ehemalige KGB-Mann Andrej Lugowoi sitzt in der Duma und genießt Immunität.

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