Der C-Waffen-Zerstörer sticht in See

(c) U.S. Marine Corps (MCSN Desmond Parks)
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Das US-Spezialschiff "MV Cape Ray" ist auf dem Weg nach Italien. Dort wird es Syriens C-Waffen abholen - und auf hoher See vernichten.

Das US-Spezialschiff "MV Cape Ray" ist zu seiner Mission zur Zerstörung der syrischen Chemiewaffen aufgebrochen. Das mit zwei Hydrolyse-Systemen ausgerüstete Frachtschiff der US-Marine habe am Montagabend (Ortszeit) den Hafen von Norfolk an der Küste des US-Bundesstaats Virginia verlassen, so ein US-Militärsprecher.

Das Schiff werde in etwa "zwei bis drei Wochen" in dem süditalienischen Hafen Gioia Tauro eintreffen. Dort soll das Schiff die gefährlichsten syrischen Chemiewaffen an Bord nehmen, um sie anschließend auf offener See zu vernichten.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel schrieb in einem Brief an den Kapitän Rick Jordan und seine 135-köpfige Besatzung, sie brächen zu einer "historischen Mission" auf, mit der sie dazu beitragen würden, die Welt sicherer zu machen. An Bord sind 35 Zivilisten für den Betrieb des Schiffes, 63 Experten für den Betrieb der Hydrolyse-Systeme sowie eine Gruppe von Sicherheitskräften zum Schutz des Schiffs. Das 197 Meter lange Frachtschiff war speziell für die Mission mit den Hydrolyse-Anlagen ausgestattet worden.

Die chemischen Kampfstoffe, unter denen der Haut- und Lungenkampfstoff Senfgas und das Nervengas Sarin sind, sollen in den Hydrolyse-Anlagen mithilfe von heißem Wasser und verschiedenen Chemikalien unschädlich gemacht werden. Übrig bleibt toxischer Abfall, der ähnlich wie Industriemüll entsorgt werden kann. Ein Militärsprecher versicherte, die Überreste würden nicht in die Luft oder ins Meer gelangen, sondern gemäß den internationalen Gesetzen und Bestimmungen entsorgt. Die Operation soll 45 bis 90 Tage dauern.

Nach dem tödlichen Einsatz von Chemiewaffen bei Damaskus im August hatte Syrien angesichts der Drohung mit einem US-Militärschlag zugesagt, sein gesamtes Chemiewaffenarsenal unter internationaler Aufsicht zu zerstören. Die Produktionsanlagen wurden inzwischen unbrauchbar gemacht und die Chemiewaffen zum syrischen Mittelmeerhafen Latakia gebracht, von wo sie mit skandinavischen Frachtschiffen in den Hafen von Gioia Tauro transportiert werden sollen.

(APA)

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