Ungarns Sozialisten: Affäre um Geheimkonto in Österreich

Vize-Parteichef Gabor Simon trat zurück. Er soll heimlich 770.000 Euro in Österreich gebunkert haben. Es ist der nächste Rückschlag für Ungarns Sozialisten.

Der Vize-Parteichef der ungarischen Sozialisten (MSZP), Gabor Simon, hat sich am Dienstag nach einem Bericht über ein geheimes Bankkonto in Österreich von allen Parteifunktionen zurückgezogen. Die Zeitung "Magyar Nemzet" berichtete, Simon habe dort zuletzt rund 770.000 Euro gebunkert, der Abgeordnete habe diese aber nicht auf der Parlamentswebseite angegeben.

Die Affäre ist ein Schlag für das linke Oppositionsbündnis um die MSZP, das bei den Parlamentswahlen am 6. April den konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban an der Macht ablösen möchte. Die Sozialisten teilten in einer ersten Reaktion mit, man bemühe sich um eine Aufklärung der Lage und werde dann notwendige Schritte einleiten - Simon selbst gab keine Stellungnahme ab.

Die Opposition dürfte es nach aktuellen Umfragen ohnehin schwer gegen Orban haben: Nach einer am Dienstag Befragung kann Orbans Regierungspartei Fidesz bei den nahenden Wahlen mit rund 39 Prozent der Stimmen rechnen, das linke Oppositionsbündnis um MSZP-Chef Attila Mesterhazy und Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany liegt abgeschlagen bei 22 Prozent. Die rechtsextreme Jobbik-Partei kommt demnach auf zehn Prozent der Stimmen.

(APA/Reuters)

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