Gute Nachricht: Das syrische Regime lässt Kinder, Jugendliche und ältere Menschen aus der belagerten Stadt. Es wird allerdings befürchtet, dass Homs anschließend völlig dem Erdboden gleichgemacht wird.
Rund 200 Zivilisten der belagerten syrischen Stadt können erstmals seit vielen Monaten aufatmen: Ihnen soll noch am Freitag erlaubt werden, die Stadt zu verlassen. Dies gab die Regierung am Vormittag bekannt. Talal al-Barasi, der Gouverneur von Homs, sagte im Staatsfernsehen, in dieser ersten Gruppe würden Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren sowie Frauen und Männer über 55 Jahre herausgebracht. Er hoffe, dass der erste Transport erfolgreich sein werde und in den nächsten Tagen nach und nach alle Eingeschlossenen herausgeholt werden könnten. Laut der russischen Regierung sei zudem ein dreitägiger Waffenstillstand für Homs vereinbart worden.
Insgesamt sind nach Angaben der Opposition rund 2500 Menschen in der seit über einem Jahr belagerten Altstadt von der Außenwelt und damit auch von Nahrungsmittellieferungen abgeschnitten. Nun wird freilich befürchtet, dass die Regierungstruppen und regierungstreuen Milizen, die die Stadt einschließen, Homs völlig dem Erdboden gleichmachen, sobald alle Frauen, Kinder und älteren Männer draußen sind.
Das Einlenken der Regierung wurde durch Vermittlung der UNO möglich. Bei den ersten direkten Gesprächen zwischen Vertretern der Regierung und der Opposition unter UN-Vermittlung in Genf in der zweiten Jännerhälfte hatten sich beide Seiten grundsätzlich auf die Evakuierungsaktion und Korridore für humanitäre Hilfslieferungen verständigt.
Regime will weiter verhandeln
Am Montag sollen die Gespräche unter der Führung des UN-Sondergesandten Lakhdar Brahimi fortgesetzt werden. Erst am Freitag hat die syrische Regierung definitv bekanntgegeben, daran teilnehmen zu wollen.
Brahimi hatte vor wenigen Tagen auf der Münchner Sicherheitskonferenz das Scheitern seiner bisherigen Bemühungen eingestanden und sich auch nicht optimistisch gezeigt, dass die Genfer Gespräche zu einer politischen Lösung des Konflikts führen könnten. Trotzdem bekundete der erfahrene UN-Diplomat, weitermachen zu wollen.
(APA/Reuters/Red.)