Proteste in Venezuela: Tränengas und Todesschüsse

Opposition demonstrators take part in a protest against Venezuela's President Nicolas Maduro's government in Caracas
Opposition demonstrators take part in a protest against Venezuela's President Nicolas Maduro's government in CaracasREUTERS
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Die Opposition und Studentenverbände gehen gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung auf die Straße. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Maduro.

Bei Protesten gegen die linke venezolanische Regierung sind in der Hauptstadt Caracas nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen erschossen worden. Bei zwei der Opfer handle es sich um einen Anhänger der Regierung und um einen oppositionsnahen Studenten, erklärte Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz. Im Stadtzentrum war es am Mittwoch zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der Regierung von Präsident Nicolas Maduro gekommen.

Im Stadtteil Chacao, einer Hochburg der Opposition, ging die Polizei mit Tränengas gegen mehrere Hundert Jugendliche vor, die Autoreifen in Brand setzten und Straßen blockierten. 23 Menschen wurden verletzt, 25 weitere festgenommen, wie die Polizei mitteilte.

Opposition und Studenten kritisieren Wirtschaftspolitik

Zu den landesweiten Demonstrationen gegen Präsident Maduro hatten die Opposition und Studentenverbände aufgerufen. Sie wollen damit gegen die Wirtschaftspolitik von Maduro und die nach ihren Angaben daraus entstehende wachsende soziale Ungleichheit in Venezuela protestieren. Die Opposition wirft der Regierung vor, bei der Eindämmung der Inflation und auch bei der Verbrechensbekämpfung versagt zu haben. Sie verlangt den Rücktritt Maduros, der im vergangenen Jahr zum Nachfolger des verstorbenen sozialistischen Präsidenten Hugo Chavez gewählt worden war.

Die Regierung beschuldigt die Opposition, Gewalt zu säen, um einen Staatsstreich wie zehn Jahre zuvor gegen Chavez zu inszenieren.

"Molotowcocktails, Steine und viele andere Dinge"

Laut dem Bericht eines AFP-Fotografen nahmen an der Oppositionsdemonstration in Caracas mehrere tausend Menschen teil, vor allem Studenten. Sie wurde von Sicherheitskräften aufgelöst, zugleich fuhren Männer auf Motorrädern in die Menge und feuerten Schüsse ab. Die Polizei nahm mehrere Demonstranten fest.

Nach Angaben von Innenminister Miguel Rodriguez wurden bei Demonstrationen der Opposition landesweit 30 Verdächtige festgenommen: "Sie hatten in ihren Rucksäcken Molotowcocktails, Steine und viele andere Dinge, um die Polizei anzugreifen."

Die Protestbewegung hatte vor rund zwei Wochen in der Provinz begonnen.

(APA/Reuters/AFP)

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