Punk-Band wurde des Diebstahls bezichtigt.
Sotschi/Moskau. Drei Stunden dauerte der Spuk in Sotschi, und als die Mitglieder der Punk-Band Pussy Riot die Polizeistation im Stadtteil Adler in ihrer Adjustierung – bunte Gesichtsmasken und Leggings – verließen, empfing sie draußen der Jubel von Anhängern und Journalisten. Die Polizei hatte unter anderem die beiden Anführerinnen, Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, wegen eines angeblichen Diebstahls in deren Hotel einvernommen.
Tolokonnikowa teilte via Twitter mit, Aktivistinnen von Pussy Riot wären schon in den vergangenen Tagen für mehrere Stunden festgehalten worden. „Wir waren spazieren“, berichtete die 24-Jährige über Zeitpunkt und Umstände der Verhaftung in der Nähe des Hafens.
Ironischer Anti-Putin-Song
Via Twitter hielten Aljochina und Tolokonnikowa die Öffentlichkeit regelmäßig auf dem Laufenden, sie beklagten sich über Misshandlung. Die Künstlergruppe der Pussy Riot ist nach der Freilassung der beiden Anführerinnen aus beinahe zweijähriger Haft im Dezember und einer Tournee durch die USA und Europa nach Sotschi gereist, um sich einige Bewerbe anzusehen – und ihren Song „Putin lehrt euch die Liebe zu eurem Vaterland“ aufzuführen.
In Moskau begann derweil der Prozess gegen Sergej Udalzow von der außerparlamentarischen Linken Front, der vor zwei Jahren Proteste gegen Russlands Präsident Putin anzettelte. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2014)