Venezuela: Kundgebung gewaltsam aufgelöst

(c) REUTERS (Carlos Garcia Rawlins)
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Mit Tränengas und Schrotkugeln löste die Polizei die Kundgebung hunderter Demonstranten auf, es gab mehrere Verletzte. Obama ruft Caracas indes zu einem "echten Dialog" auf.

Die venezolanische Polizei hat erneut eine Kundgebung von Anhängern der rechtsgerichteten Opposition gewaltsam aufgelöst. Mit Tränengas und Schrotkugeln ging sie am Mittwochabend gegen hunderte Demonstranten vor, die aus Protest gegen die Verhaftung des Oppositionspolitikers Leopoldo López eine Straße in der Hauptstadt Caracas blockierten. Dabei soll es mehrere Verletzte gegeben haben.

Studenten und Oppositionsparteien demonstrieren seit rund zwei Wochen gegen die grassierende Kriminalität, Inflation, Korruption und die geringen Aussichten auf eine Arbeit. Ihre Proteste richten sich vor allem gegen Präsident Nicolas Maduro. Dabei wurden in der vergangenen Woche drei Menschen getötet, eine weitere Frau erlag am Mittwoch ihren Schussverletzungen.

Anklage gegen Leopoldo López

Die Regierung macht Lopez für die Gewalt verantwortlich. Gegen den 42-jährigen Gründer der rechten Partei Voluntad Popular (Volkswille) wurde Haftbefehl wegen Totschlags und Aufstachlung zur Gewalt erlassen. Am Dienstag stellte er sich den Behörden. Am Mittwoch sollte gegen López Anklage erhoben werden. Nach Kundgebungen seiner Anhänger vor dem Justizpalast wurde die Anhörung jedoch kurzfristig in ein Militärgefängnis verlegt, wie seine Partei per Twitter mitteilte.

US-Präsident Barack Obama verurteilte die Gewalt in Venezuela. Bei einem Gipfeltreffen in Mexiko forderte Obama die Regierung in Caracas auf, alle Demonstranten freizulassen, auf die "legitimen Klagen" der Bevölkerung einzugehen und in einen "echten Dialog" einzutreten.

(APA/AFP)

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