3000 Mann: Ban will Truppen in Zentralafrika verstärken

(c) REUTERS (� Siegfried Modola / Reuters)
  • Drucken

3000 zusätzliche Soldaten und Polizisten sowie ein Sechs-Punkte-Plan sollen für ein Ende des Blutvergießens sorgen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die internationale Gemeinschaft zur Entsendung von mindestens 3.000 zusätzlichen Soldaten und Polizisten in die Zentralafrikanische Republik aufgerufen. "Das neue Personal sollte so bald wie möglich losgeschickt werden", forderte Ban am Donnerstag vor dem UNO-Sicherheitsrat bei der Vorstellung eines Sechs-Punkte-Plans für ein Ende des Blutvergießens.

Mehr Soldaten, bessere Koordinierung

In dem Plan fordert Ban auch eine bessere Koordinierung des Militäreinsatzes sowie mehr Geld für die Ausstattung der internationalen Truppen. Frankreich habe seine Truppen bereits auf 2.000 aufgestockt, sagte Ban. Die Europäische Union sei bereit, 1.000 Soldaten zu schicken und damit doppelt so viele wie ursprünglich angedacht. Auch die Afrikanische Union (AU) prüfe die Entsendung weiterer Truppen. "Ich bin dankbar für diese Verpflichtungen", sagte Ban. Nötig seien aber mehr Soldaten, die internationale Gemeinschaft müsse diese Last tragen.

Sechs Personen aus Österreich stationiert

Österreich hatte sich nach langen Beratungen für eine relativ begrenzte Teilnahme an der EUFOR-RCA-Mission entschieden. Laut Beschluss können bis zu neun Stabsoffiziere in das Hauptquartier des Einsatzes, das sich in der griechischen Stadt Larissa befindet, verlegt werden. Derzeit sind dort bereits sechs Personen aus Österreich stationiert.

Gemeinschaft auf Probe gestellt

Eine mit einem UNO-Mandat ausgestattete Mission könnte noch folge, erklärte UNO-Chef Ban. Da dies aber Monate dauern könne und die Krise in dem Land akut sei, müsse schon vorher gehandelt werden. "Das Land steht kurz vor massenhaften Gräueltaten", sagte Ban. "Die Krise stellt die gesamte internationale Gemeinschaft auf die Probe."

Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen

In Zentralafrika herrscht Chaos und Gewalt, seitdem das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka im vergangenen März den damaligen Präsident Francois Bozize stürzte. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Weder die Übergangsregierung, noch die ausländischen Truppen haben es bisher geschafft, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Durch die Gewalt wurden Zehntausende zur Flucht gezwungen.

(APA/dpa/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.