Chronologie: Der blutige Kampf um die Ukraine

Dem Machtkampf in der Ukraine sind viele Menschen zum Opfer gefallen. Auch nach der Unterzeichnung eines Friedensschlusses bleibt die Lage angespannt. Ein Rückblick.

21. November 2013: Kiew legt ein Assoziierungsabkommen mit der EU überraschend auf Eis. Tausende demonstrieren gegen die Entscheidung.

1. Dezember: Hunderttausende fordern den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch. Die Opposition um Vitali Klitschko fordert den Rücktritt der Regierung.

8. Dezember: Bei einem der größten Massenproteste seit Jahren fordern nach Oppositionsangaben eine halbe Million Menschen Neuwahlen.

13. Dezember: Ein erstes Treffen von Janukowitsch und Klitschko bringt keine Annäherung.

16. Jänner 2014: Das Demonstrationsrecht wird verschärft.

19. Jänner 2014: Hunderte versuchen, das Parlamentsgebäude zu stürmen, 200 Menschen werden verletzt. Klitschko warnt vor einem Bürgerkrieg.

22. Jänner 2014: Bei Zusammenstößen werden mindestens drei Demonstranten getötet, zwei durch Schüsse.

23. Jänner: Ein Treffen des Präsidenten mit Oppositionsführern bringt keinen Durchbruch.

24. Jänner: Janukowitsch kündigt eine Änderung der Verschärfung des Demonstrationsrechts an. Für Klitschko zu wenig: "Er muss gehen."

25. Jänner: Die Opposition lehnt eine von Janukowitsch angebotene Regierungsbeteiligung ab.

27. Jänner: Opposition und Regierung einigen sich auf die Abschaffung der umstrittenen repressiven Gesetze vom 16. Jänner und auf eine Amnestie für Demonstranten.

28. Jänner: Regierungschef Nikolai Asarow reicht seinen Rücktritt ein. Am Tag darauf legt Russlands Präsident Wladimir Putin einen im Dezember zugesagten Kredit über 15 Milliarden US-Dollar (rund 11 Mrd Euro) auf Eis.

4./5. Februar: EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton führt in Kiew Krisengespräche mit Regierung und Opposition. Außerdem geht es um mögliche EU-Finanzhilfe für die Ukraine.

18. Februar: Die Lage eskaliert: Bei neuen Straßenschlachten kommen mindestens 28 Menschen ums Leben. Wohl weit mehr als 1.000 werden verletzt. Das Nachbarland Polen warnt vor einem Bürgerkrieg.

19. Februar: Janukowitsch verteidigt den Einsatz von Gewalt. Der geschäftsführende Regierungschef Sergej Arbusow wirft der Opposition einen versuchten Staatsstreich vor.

20. Februar: Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen treffen Janukowitsch in Kiew zu Vermittlungsgesprächen. Auch Oppositionsführer und ein russischer Vermittler nehmen daran teil. Die EU schlägt einen Fahrplan zur Lösung des Konflikts vor. In Kiew gibt es ein weiteres Blutbad mit Dutzenden Toten. Scharfschützen feuern gezielt auf Demonstranten. Regimegegner und Polizisten liefern sich schwere Straßenkämpfe. Am Abend beschließt das Parlament ein Ende des vom Geheimdienst angekündigten "Anti-Terror-Einsatzes". In Brüssel beschließen die EU-Außenminister Sanktionen gegen die Verantwortlichen für die Gewalt.

21. Februar: Die ukrainische Regierung und Oppositionsführer unterzeichnen eine vorläufige Vereinbarung - Kernpunkte sind eine Übergangsregierung, eine Verfassungsänderung sowie vorgezogene Präsidentenwahlen bis spätestens Dezember. Den Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) ist das aber zu wenig: Zehntausende Regierungsgegner fordern am Abend weiterhin den sofortigen Rücktritt Janukowitschs. Der fliegt ins ostukrainische Charkow. Das Parlament stimmt für eine Rückkehr zur Verfassung von 2004 und damit für eine Beschneidung der Vollmachten des Präsidenten. Es setzt Innenminister Witali Sachartschenko ab und stellt die Weichen für eine Freilassung der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko.

22. Februar: Das Parlament beschließt die sofortige Freilassung von Julia Timoschenko, die Absetzung von Viktor Janukowitsch und Neuwahlen des Präsidenten bis zum 25. Mai. Stunden später kommt Timoschenko frei und hält eine Rede auf dem Maidan in Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt haben die Regierungsgegner längst die Kontrolle übernommen, auch die Polizei hat sich ihnen offiziell angeschlossen. Janukowitsch spricht von einem "Staatsstreich." 

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