Ukraine: Kirchenoberhaupt warnt vor Drittem Weltkrieg

Swjatoslaw Schewtschuk von der griechisch-katholischen Kirche vergleicht die Situation auf der Krim mit der Kuba-Krise.

Für ein Kirchenoberhaupt wirkt Swjatoslaw Schewtschuk vergleichsweise jung. Er führt die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine, und er ist ein Meister im Understatement: „Mein Englisch ist nicht gut" entschuldigt er sich, als er nach einem Treffen mit Österreichs Außenminister Sebastian Kurz noch Journalisten Rede und Antwort steht - und dann entpuppt sich sein Englisch als sehr geschliffen.

„Tut mir leid, wenn ich sie enttäuscht habe", entschuldigt er sich am Ende, dabei waren seine Worte an Deutlichkeit nicht zu überbieten gewesen: „Wenn der Dialog scheitert, dann wird es einen dritten Weltkrieg geben", sagt der Kirchenmann, und damit es auch ja jeder mitbekommt, sagt er das vom dritten Weltkrieg noch mehrmals, gibt sich aber gleichzeitig überzeugt, dass Abhilfe möglich ist: „Wir müssen alles tun, um das zu verhindern, und wir können das auch."

"Niemand in der Ukraine will Kämpfe"

Schewtschuk vergleicht die derzeitige Situation nicht mit 1914, nicht mit dem sowjetischen Einmarsch in der Tschechoslowakei 1968 - sondern mit der Kuba-Krise. Der gegenwärtigen Krim-Krise attestiert er die selbe Brisanz.

Doch das ist die politische Ebene, also das was sich zwischen Kiew, Moskau und der Nato abspielt. Die menschliche Ebene, die sei eine ganz andere, meint er: „Sehen Sie doch nur auf den Maidan. Heute haben hier alle religiösen Gemeinschaften gemeinsam gebetet. Niemand in der Ukraine will Kämpfe."

(hd)

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