Zentralafrika: 19.000 Muslimen droht Tötung durch Christen

Kämpfer einer christlichen Miliz in der Zentralafrikansichen Republik
Kämpfer einer christlichen Miliz in der Zentralafrikansichen RepublikREUTERS
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Nur die Präsenz der 2000 französischen und 6000 afrikanischen Soldaten verhindert einen Völkermord, warnt das UN-Flüchtlingshilfswerk.

Die UNO schlägt Alarm, eingedenkt des Völkermords in Ruanda vor 20 Jahren: In der Zentralafrikanischen Republik müssen nach Angaben der Vereinten Nationen 19.000 Muslime dringend vor christlichen Milizen in Sicherheit gebracht werden: „Wir wollen nicht daneben stehen und zusehen, wie Menschen abgeschlachtet werden“, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks am Dienstag in Genf.

Das Leben der Muslime sei in Gefahr. „Das UNHCR steht bereit, um bei ihrer Evakuierung in sicherere Gebiete innerhalb und außerhalb des Landes zu helfen.“ Einzig die Präsenz der 2000 französischen Soldaten und der 6000 Mann starken Friedenstruppe der Afrikanischen Union verhindere derzeit, dass die Muslime in der Hauptstadt Bangui und andernorts getötet würden, sagte die UNHCR-Sprecherin.

UN-Chef Ban fordert weitere Truppen

UN-Menschenrechtssprecherin Cecile Pouilly sagte, die Sicherheitslage in der Zentralafrikanischen Republik habe sich weiter verschlechtert. Allein seit dem 22. März seien mindestens 60 Menschen in Bangui getötet worden. Daher sei es dringend nötig, wie von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gefordert Tausende weitere Blauhelme und Polizisten in das Land zu entsenden.

UN-Vertreter haben bereits davor gewarnt, dass ein Völkermord droht. Die Zentralafrikanische Republik versinkt seit einem Putsch muslimischer Rebellen im vergangenen Jahr im Chaos. Morde und Plünderungen der Aufständischen haben zu Vergeltungsaktionen christlicher Milizen geführt.

(APA/Reuters)

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