Ukraine-Krise: Deutsche gegen Solidarität mit Nato-Partnern

Ein Awacs-Flugzeug der Nato beim Einsatz in Osteuropa
Ein Awacs-Flugzeug der Nato beim Einsatz in OsteuropaREUTERS
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Fast die Hälfte der Deutschen möchte ihr Land in Äquidistanz zwischen dem Westen und Russland sehen. Die Mehrheit ist in einer aktuellen Umfrage gegen eine stärkere Überwachung des Luftraums in Osteuropa.

Die deutsche Bevölkerung ist mehrheitlich dagegen, in der Ukraine-Krise Solidarität mit den osteuropäischen Nato-Partnern zu zeigen. Dies geht aus dem jüngsten, am Freitag von der ARD veröffentlichten "Deutschlandtrend" hervor. Demnach sind 53 Prozent der Befragten dagegen, dass der Luftraum über Polen und den baltischen Staaten wegen der Situation in der Ukraine und der Bedrohung durch Russland stärker durch Flugzeuge der Nato gesichert wird. 40 Prozent sprachen sich dafür aus.

Ungeachtet des durch eine frühere Umfrage belegten Misstrauens gegenüber Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist die Meinung der Deutschen gegenüber der Verankerung im Westen offenbar geteilt:  Fast die Hälfte der Befragten, nämlich 49 Prozent, würden die Bundesrepublik am liebsten in Äquidistanz, in einer "mittleren Position" zwischen dem Westen und Russland sehen. Nur 45 Prozent sehen Deutschland als festen Teil des Westens. Im Osten des Landes, also in den sogenannten "neuen Bundesländern", ist dieser Trend noch stärker: Dort befürworten sogar 60 Prozent eine Mittelposition Deutschlands, nur 31 Prozent sehen das Land im Westen verankert.

EU legt dankt Ukraine-Krise an Beliebtheit zu

So kritisch die Nato gesehen wird, so positiv ist die Einstellung gegenüber einer stärkeren Rolle der EU: 70 Prozent der Befragten treten dafür ein, dass die EU "außenpolitisch stärker in Erscheinung" tritt. Ein noch größerer Anteil, nämlich 72 Prozent, ist sogar der Meinung, dass die Deutschen angesichts des aktuellen Konfliktes dank der EU "sicherer in Europa leben". Fast ebensoviele Menschen merken allerdings kritisch an, dass es der EU selten gelinge, mit einer Stimme zu sprechen.

>>> Zum ARD-Deutschlandtrend

(hd)

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