Afghanistan: Polizist erschoss deutsche Kriegsfotografin

Preisträgerin Anja Niedringhaus während der Verleihung der
Preisträgerin Anja Niedringhaus während der Verleihung der "Goldene Feder 2008".(c) APA/dpa/Ulrich Perrey (Ulrich Perrey)
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Freitagmorgen wurden auf einem Polizeistützpunkt zwei Journalistinnen angeschossen - Kriegsfotografin Anja Niedringhaus starb, ihre kanadische Kollegin wurde schwer verletzt.

Einen Tag vor der Parlamentswahl in Afghanistan ist im Osten des Landes die bekannte deutsche Kriegsfotografin Anja Niedringhaus von einem Polizisten erschossen worden. Ein Polizeisprecher in der Provinz Chost sagte, die kanadische Journalistin Kathy Gannon sei bei dem Vorfall schwer verletzt worden. Beide arbeiteten für die US-Nachrichtenagentur AP und hatten jahrelang Erfahrung in der Region sowie in anderen Konfliktgebieten.

Grund der Attacke noch unklar

Die Tat soll innerhalb eines Polizeistützpunkts verübt worden sein, berichteten Agenturen. Warum der Polizist das Feuer auf die beiden Frauen eröffnet hat, ist unklar. Laut Medienberichten habe es sich um einen in der Polizeiwache bekannten Polizisten gehandelt - er sei nach der Tat festgenommen worden. Niedrighaus' Leiche solle in den nächsten Stunden nach Kabul gebracht werden.

Niedringhaus hatte aus allen Konfliktzonen der vergangenen Jahrzehnte berichtet. Sie war mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden und unter anderem Trägerin des Pulitzerpreises 2005 für Breaking News-Fotografie.

Taliban-Angriffe vor Wahl am Samstag

In Afghanistan findet am Samstag die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Im Vorfeld der Abstimmung verstärkten die radikalislamischen Taliban ihre Angriffe. Sie drohten damit, die Wahl zu boykottieren und gewaltsam zu stören. Erst im vergangenen Monat ist ein afghanischer Journalist der Nachrichtenagentur AFP bei einer Schießerei in einem Luxushotel im Zentrum Kabuls  getötet worden.

(APA/dpa/Reuters/Red.)

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