Donezk: Prorussische Demonstranten stürmen Verwaltungsgebäude

Der polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski
Der polnische Oppositionsführer Jaroslaw KaczynskiREUTERS
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Der polnische Oppositionsführer Kaczynski warnt vor einem russischem Angriff und fordert eine Aufrüstung Polens.

Prorussische Demonstranten haben am Sonntag ein Verwaltungsgebäude in der ostukrainischen Stadt Donezk gestürmt. Rund 50 Teilnehmer einer Kundgebung durchbrachen eine Polizeiabsperrung, drangen in das Gebäude ein und hissten die russische Fahne. Der polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski forderte eine Aufrüstung seines Landes zum Schutz vor einem möglichen russischen Angriff.

Seit dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch Ende Februar gibt es insbesondere im Osten des Landes immer wieder prorussische Proteste gegen die Übergangsregierung in der Hauptstadt Kiew. Diese fürchtet, dass Moskau unter dem Vorwand, russischstämmige Bürger schützen zu wollen, im Osten der Ukraine ähnlich vorgehen könnte wie auf der Krim.

Polens Opposition warnt

Nach dem Umsturz in Kiew verleibte sich Russland die ukrainische Halbinsel am Schwarzen Meer im Schnellverfahren ein und entmachtete die dortigen Sicherheitskräfte. Seither steht die Regierung in Moskau international weitestgehend isoliert da. Kiew und der Westen fürchten angesichts der Stationierung zehntausender russischer Soldaten jenseits der ukrainischen Ostgrenze jedoch weitere Übergriffe.

"Russland kann uns direkt angreifen, das ist nicht auszuschließen", sagte Kaczynski, der Vorsitzende der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bei einem Auftritt vor der Europawahl in Braniewo, an der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad (Königsberg). Polen brauche deshalb mehr Soldaten und müsse seine Armee nachrüsten, forderte der Politiker und erntete dafür laut einem Bericht des Internetportals TVN24.pl großen Applaus seiner Anhänger.

(APA/AFP/dpa)

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