USA verwehren Merkel Einblick in ihre NSA-Akte

German Chancellor Merkel listens to a debate about NSA surveillance during Bundestag session in Berlin
German Chancellor Merkel listens to a debate about NSA surveillance during Bundestag session in Berlin(c) REUTERS (� Thomas Peter / Reuters)
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Die deutsche Regierung hatte die USA bereits im Oktober um Auskunft über die Geheimdienst-Akten gebeten. Offenbar erfolglos.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhält von der US-Regierung nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" keinen Einblick in ihre NSA-Akte. Die Regierung in Washington habe zu einer entsprechenden Anfrage keine Angaben gemacht, dies habe die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen mitgeteilt, berichtet die Zeitung in ihrer Mittwochsausgabe.

Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, hatte die deutsche Bundesregierung gefragt, ob Merkel um die Herausgabe der Unterlagen bitte, die im Zuge der Überwachung ihres Funktelefons durch den US-Nachrichtendienst NSA entstanden sind. Der Bundestagsabgeordnete wollte außerdem wissen, ob die US-Regierung bereits Angaben zum Inhalt der Abhörprotokolle gemacht hat, und ob Merkel auf die Vernichtung der Geheimdienstakten dränge.

Das deutsche Innenministerium antwortete dem Zeitungsbericht zufolge, es habe die USA im Oktober 2013 "um Auskunft zu dem Sachverhalt gebeten". Dieser Bitte sei aber offenbar nicht Folge geleistet worden. "Entsprechende Angaben hat die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber der Bundesregierung nicht gemacht", heißt es demnach in der schriftlichen Antwort auf die Parlamentsanfrage. Ob die Kanzlerin eine Vernichtung der Unterlagen gefordert habe, lasse die Bundesregierung offen.

Im Oktober 2013 hatte es erstmals Berichte über eine Überwachung des Merkel-Handys durch die National Security Agency gegeben. Die Informationen darüber stammten aus den Unterlagen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Danach war Merkels Handyanschluss mindestens zwischen 2002 und 2013 Ziel von Abhörmaßnahmen. Vor kurzem veröffentlichte "Der Spiegel" aus Snowdens Unterlagen die Information, allein 2009 seien bei der NSA 300 Berichte über Merkel angefertigt worden, die auf der Auswertung von Telefon- und Datenverkehr fußten.

>> Bericht in der "Sächsischen Zeitung"

(APA/AFP)

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