Libyen: Rebellen übergeben Ölterminals an Regierung

REUTERS
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Erster Schritt für friedliche Einigung zwischen Zentralregierung und Rebellen. Weitere Häfen sollen demnächst übergeben werden.

Neun Monate nach Beginn einer Blockade mehrerer Ölterminals im Osten Libyens durch Rebellen haben diese am Mittwoch zwei der Verladestationen an die Regierung in Tripolis übergeben. Ein Sprecher des Generalstabs sagte, Männer unter seinem Kommando hätten die Kontrolle über die Häfen von Al-Hariga und Sueitina übernommen.

Gemäß der am Sonntag getroffenen Einigung zwischen Regierung und Rebellen sollen die anderen beiden Häfen in ihrer Gewalt binnen zwei bis vier Wochen übergeben werden, sofern die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden.

Ein Hafenvertreter in Al-Hariga sagte, der Ölexport könne bereits am Sonntag beginnen, wenn die nationale Ölgesellschaft die notwendigen Genehmigungen erteile. Über die beiden Häfen können täglich 210.000 Barrel exportiert werden. Wegen der Blockade der Terminals seit Juli ist der libysche Ölexport von einst 1,5 Millionen Barrel pro Tag auf nur 250.000 Barrel zurückgegangen. Die Einnahmen aus dem Ölexport sind die wichtigste Geldquelle für das nordafrikanische Land. Laut der Regierung in Tripolis sind ihr durch die Blockade mehr als zehn Milliarden Euro entgangen.

Referendum über Autonomie im Oste

Die beiden Häfen von Ras Lanuf und Al-Sidra bleiben weiter in der Hand der Rebellen. Zusammen haben sie eine Exportkapazität von 550.000 Barrel pro Tag. Die Rebellen wollten mit der Blockade die Regierung zur Abhaltung eines Referendums über mehr Autonomie für den Osten des Landes zwingen, wie die Region sie in den ersten zwölf Jahren nach der Unabhängigkeit 1951 gehabt hatte. Den Rebellen war es im März gelungen, mit einem eigenen Tanker Öl außer Landes zu bringen. Doch war der Tanker auf See von der US-Marine gestoppt und zurückgebracht worden.

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