Jugoslawiens Ex-Geheimdienstchef nach Deutschland ausgeliefert

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Die Justiz wirft Zdravko Mustac die Verwicklung in einen Mord an einen kroatischen Dissidenten in Bayern 1983 vor.

Kroatien hat den früheren jugoslawischen Geheimdienstchef Zdravko Mustac am Donnerstag an Deutschland ausgeliefert. Die kroatische Nachrichtenagentur Hina meldete, Mustac sei von Zagreb aus mit einem Linienflug der Lufthansa in Begleitung deutscher Polizisten nach München geflogen.

Der 72-jährige Mustac soll zur Aufklärung des Mordes an einem kroatischen Dissidenten 1983 in der Nähe von München beitragen.

Oberste Gerichtshof ordnete Auslieferung an

Der Oberste Gerichtshof in Zagreb hatte die Auslieferung am Mittwoch angeordnet. Mustacs Anwältin Lidija Horvat hatte daraufhin angekündigt, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen, um die Auslieferung noch zu verhindern. Die Auslieferung ihres Mandanten an Deutschland bezeichnete sie als "politisch" motiviert. Im Januar war bereits der frühere kroatische Geheimdienstoffizier Josip Perkovic in dieser Sache an Deutschland ausgeliefert worden.

Sowohl Mustac als auch Perkovic wurden wegen der Beteiligung an der Ermordung von Stjepan Djurekovic im Jahr 1983 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Perkovic war zum Tatzeitpunkt Geheimdienstoffizier, Mustac sein Vorgesetzter.

Seit dem Beitritt zur Europäischen Union im Juli 2013 ist Kroatien zur Auslieferung verpflichtet, wenn gegen den Gesuchten ein internationaler Haftbefehl vorliegt.

(APA/AFP)

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