Dutzende Tote nach Angriff auf UNO-Stützpunkt im Südsudan

Auf dem betroffenen UNO-Stützpunkt haben 5000 Zivilisten Schutz vor der Gewalt im Südsudan gesucht.

Bei dem Angriff auf einen UN-Stützpunkt im Südsudan sind nach neuen Angaben mindestens 58 Menschen getötet worden. Innerhalb des Stützpunkts seien die Leichen von 48 Zivilisten - Frauen, Männer und Kinder - gefunden worden, so UN-Hilfskoordinator für den Südsudan, Toby Lanzer, am Freitag zur Agentur AFP. Außerhalb des Stützpunktes hätten zudem die Leichen von zehn Angreifern gelegen.

Die Zahl der Toten könnte aber weiter steigen, da mehr als hundert Menschen zum Teil schwer verwundet worden seien, sagte Lanzer. Rund 350 Bewaffnete hatten am Donnerstag die UN-Basis in der Stadt Bor im Osten des Landes angegriffen. Der Stützpunkt beherbergt fast 5000 Zivilisten, die vor der Gewalt im Land geflohen sind. Die Soldaten der UN-Mission im Südsudan (UNMISS) lieferten sich ein Feuergefecht mit den Angreifern, bevor sich diese zurückzogen.

Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war im Dezember ein länger schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Beide Politiker gehören rivalisierenden Volksgruppen an. Die Kämpfe waren von Gräueltaten auf beiden Seiten geprägt, Schätzungen zufolge wurden landesweit mehr als 10.000 Menschen getötet, rund 900.000 Zivilisten sind auf der Flucht. Die UNO warnte kürzlich vor einer Hungersnot in dem ölreichen, aber bitterarmen Land.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.