Finnland plant Sonderpakt mit der Nato

Finland's Prime Minister Jyrki Katainen is interviewed on Yle Radio Finland in Helsinki
Finland's Prime Minister Jyrki Katainen is interviewed on Yle Radio Finland in HelsinkiREUTERS
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Im Krisenfall soll das Bündnis dem Land beistehen. Die Regierung in Helsinki geht dabei keinerlei Verpflichtungen ein.

Helsinki. Irritiert durch die russische Expansionspolitik sucht das bündnisfreie Finnland Beistand bei der Nato. Im Mai wollen das skandinavische Land und das transatlantische Militärbündnis ein Sonderabkommen unterzeichnen. Laut einem Bericht der finnischen Wochenzeitung „Sunnuntaisuomalainen“ handelt es sich um ein sogenanntes Gastlandabkommen, das es Finnland im Krisenfall erleichtern soll, um militärische Hilfe anzusuchen.

Unter Berufung auf das finnische Verteidigungsministerium geht die Regierung in Helsinki keinerlei Verpflichtungen ein. Im Gegenzug sieht der Pakt im Fall eines Angriffs auch keine Garantie dafür vor, dass die Nato eingreifen würde.

Hemmschwelle erhöhen

Zweck des Abkommens sei es vielmehr, die Hemmschwelle für einen etwaigen Angriff auf Finnland zu erhöhen, zitierte die finnische Nachrichtenagentur den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Parlament. Das Abkommen sehe „praktische Arrangements“ vor, die ein Nato-Eingreifen in Finnland technisch und logistisch erleichtern würden.

Als Beispiele werden die Bereitstellung von Truppentransporten und Unterkünften für Militärpersonal genannt. Finnland bezeichnet sich selbst als bündnisfrei und gehört, wie Schweden, Irland und Österreich als EU-Mitglied nicht auch der Nato an. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2014)

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