Fotos sollen russischen Soldaten in Ostukraine zeigen

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Ein Uniformierter taucht sowohl auf Bildern aus der Ostukraine als auch auf Aufnahmen aus Georgien 2008 auf. Die USA sehen "Beweise" für russische Soldaten in der Ostukraine.

Die USA haben am Montag (Ortszeit) mehrere Fotos präsentiert, die nach Angaben Washingtons "Beweise" dafür sind, dass einige der bewaffneten Kämpfer in der Ostukraine in Wahrheit russische Militärs oder Offiziere des russischen Geheimdienstes sind. Die Fotos seien von der Regierung in Kiew übergeben worden, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki.

Aber auch mehrere in internationalen Medien oder im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentliche Fotos seien "weitere Beweise für die Verbindung zwischen Russland und den bewaffneten Milizen in der Ostukraine". Die USA werfen Russland vor, in die Unruhen in der Ostukraine verwickelt zu sein und diese anzuheizen. Moskau weist diese Vorwürfe strikt zurück.

(c) ukrainische Regierung

Fotoserie von russischem Spezialsoldaten

Auf der von den USA veröffentlichten Fotoserie ist zunächst ein Mann mit den Abzeichen der russischen Spezialeinheiten 2008 in Georgien zu sehen. Damals war es zu einem fünftägigen Krieg zwischen Russland und Georgien gekommen. Der offenbar selbe Mann ist zudem auf einem vor kurzem aufgenommenen Foto von der Erstürmung der Polizeistation im ukrainischen Kramatorsk durch prorussische Kräfte zu sehen. Auch auf einem Foto aus Slawjansk taucht der Mann auf. Das Bildmaterial wurde von der Ukraine auch an die OSZE übermittelt.

US-Vizepräsident Joe Biden hat der ukrainischen Regierung unterdessen am Dienstag ein neues Hilfspaket in Höhe von 50 Millionen Dollar (36,09 Mio. Euro) für politische und wirtschaftliche Reformen zugesagt. Zusätzlich will Washington acht Millionen an "nicht-tödlicher" Militärhilfe, wie etwa Fahrzeuge oder Kommunikationsgeräte, zur Verfügung stellen, teilte ein Sprecher Bidens in Kiew mit.

Biden traf sich am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt mit Übergangspräsident Alexander Turtschinow und Regierungschef Arseni Jazenjuk sowie mit Parlamentariern aus allen Regionen des Landes. Einmal mehr betonte der US-Politiker, dass die USA die Annektierung der Halbinsel Krim durch Russland nicht anerkennen werde. Moskau forderte er erneut auf, seine Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen.

Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat unterdessen in Peking die chinesische Regierung aufgefordert, sich mäßigend in den Konflikt um die Ukraine einzuschalten. Er werde bei einem Treffen mit Ministerpräsident Li Keqiang versuchen, dieses Thema anzusprechen, kündigte der Minister am Dienstag kurz vor dem Gespräch an. "Natürlich werden wir auch die Chinesen bitten, ihrer gewachsenen internationalen Verantwortung gerecht zu werden und sich auch einzumischen in Konflikte, wie wir sie gerade in Europa zwischen der Ukraine und Russland erleben", sagte er.

China soll zu Verhandlung beitragen

Er erwarte, dass China seine Kontakte zu Russland, die nach Bekunden beider Seiten zuletzt wieder besser geworden sind, "auch nutzt, um gegenüber Russland klar zu machen, dass Völkerrecht und Integrität von Grenzen geachtet werden muss", sagte Gabriel. China solle dazu beitragen, dass es zu einem geordneten internationalen Verhandlungsprozess aller Beteiligter kommt.

Bisher hat sich China in dem Konflikt um die Ukraine nicht klar positioniert. Das Land hatte zwar vor einiger Zeit Russland im UNO-Sicherheitsrat die Rückendeckung verweigert, sich aber andererseits auch nicht klar auf die Seite des Westens gestellt.

(c) Ukrainische Regierung

(APA/AFP/Reuters)

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