Kurz in Yad Vashem: "Notwendig, zu erinnern und zu erziehen"

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) besuchte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) besuchte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.(c) APA/EPA/ABIR SULTAN
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Der Außenminister besuchte in Jerusalem die Holocaust-Gedenkstätte. Seine Generation hätte die Verpflichtung, die Verbrechen nicht zu vergessen.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Dienstag beim Besuch der Holocaust-Gedenkstätte YadVashem an die "historische Verantwortung" Österreichs erinnert. "Ich stehe hier als Vertreter Österreichs im vollen Bewusstsein der Last der Geschichte und der historischen Verantwortung, die wir Österreicher schultern müssen", schrieb Kurz in das Gedenkbuch von YadVashem.

Der Minister betonte, die Generation, die er repräsentiere, und die folgenden Generationen hätten die Verpflichtung, niemals das furchtbaren Verbrechen, den Mord an sechs Millionen Juden, zu vergessen. Dazu sei es notwendig, "zu erinnern und zu erziehen". Kurz unterstrich zugleich, der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte habe ihn darin bestärkt, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der kein Platz für Vorurteile, Antisemitismus und Rassismus sei.

Auftakt zu mehreren Politiker-Gesprächen

Der Besuch in YadVashem bildete den Auftakt zum offiziellen Besuchsprogramm des Außenministers in Israel. Am Vorabend war er mit Großmufti Mohammad Husseini zusammengetroffen, um dessen Sicht des Nahost-Konflikts zu erfahren. Am Dienstag folgte ein Treffen mit Oberrabbiner David Baruch Lau. Kurz will bei allen seinen Auslandsbesuchen auch mit religiösen Führern zusammentreffen, da ihm der Dialog über Religions- und Wertefragen nach eigenen Worten ein großes Anliegen ist.

Montagabend war Kurz zu Gast im Österreichischen Hospiz in Jerusalem, das unter Kaiser Franz Joseph im 19. Jahrhundert errichtet wurde und der Beherbergung von Pilgern dient. Bei dieser Gelegenheit traf der Minister mit Auslandsösterreichern und Gedenkdienern sowie Polizisten, die bei der Ausbildung der palästinensischen Polizei helfen, zusammen.

Bilaterale Fragen

Kurz erinnerte dabei auch daran, dass Österreich und Israel vor 65 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen haben. Bei seinen politischen Gesprächen wolle er deshalb nicht nur den Nahost-Konflikt, sondern auch bilaterale Fragen ansprechen. Kurz brachte auch seine Bewunderung für die israelischen Start-Ups und die Kultur des Landes zum Ausdruck.

Am Dienstag standen noch Treffen mit Kurz' Amtskollegen Avigdor Lieberman, Staatspräsident Shimon Peres sowie Justizministerin und Chefverhandlerin Tzipi Livni auf dem Programm.

(APA)

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