"Provokation": Schrein-Besuch empört China

A group of lawmakers are led by a Shinto priest as they visit Yasukuni Shrine in Tokyo
A group of lawmakers are led by a Shinto priest as they visit Yasukuni Shrine in TokyoREUTERS
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140 japanische Abgeordnete besuchten den umstrittenen Yasukuni-Schrein, in dem auch hingerichtete Kriegsverbrecher geehrt werden.

China hat gegen den Besuch von mehr als 140 japanischen Abgeordneten und Innenminister Yoshitaka Shindo beim umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio protestiert. Chinesische Staatsmedien sprachen am Dienstag von einer "Provokation", da in dem Shinto-Heiligtum auch 14 hingerichtete Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg geehrt werden.

Der Sprecher des Außenministeriums, Qin Gang, sagte, Japan schade sich mit dem Schrein und den Pilgergängen zunehmend selbst.

Zu einem Streit um die Beschlagnahmung eines japanischen Containerschiffs in Shanghai wegen einer Entschädigungsklage, die auf Kriegszeiten zurückgeht, sagte der Sprecher, der Fall habe nichts mit dem 1972 erklärten Verzicht der chinesischen Regierung auf japanische Reparationen zu tun, sondern sei ein "geschäftlicher Streit".

Nach Angaben chinesischer Japan-Experten hat 1972 nur die Regierung auf Entschädigungen verzichtet. Private oder geschäftliche Ansprüche seien nicht einbezogen worden. Nachdem die Regierung in Peking aus Rücksicht auf die Beziehungen zu Japan meist versucht habe, solche Klagen zu verhindern, scheine jetzt ein Präzedenzfall zugelassen zu werden.

(APA/dpa)

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