Südkorea-Besuch: Obama warnt Norden vor neuem Atomtest

Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye und US-Präsident Barack Obama vor dem Kameras.
Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye und US-Präsident Barack Obama vor dem Kameras.(c) APA/EPA/YONHAP (YONHAP)
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US-Präsident Barack Obama hat Nordkorea bei einem erneuten Atomtest "starke Reaktionen der internationalen Gemeinsschaft" angekündigt. Kurz vor seinem Besuch in Seoul gab die südkoreanische Marine Warnschüsse auf zwei Boote des Nordens ab.

US-Präsident Barack Obama hat Nordkorea eindringlich vor einem neuen Atomtest gewarnt. Im Fall eines neuen Tests werde Nordkorea "eine starke Reaktion der internationalen Gemeinschaft zu spüren bekommen", sagte Obama in einem schriftlichen Interview der südkoreanischen Zeitung "JoongAng Ilbo" (Freitag).

Er bekräftigte, dass Washington eng mit seinen Partnern zusammenarbeiten werde, um den Druck auf Pjöngjang zu verstärken. Obama traf unterdessen zu einem Besuch in Südkorea ein. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Präsidentin Park Geun-hye steht Norkoreas Atomprogramm. Nach Einschätzung Südkoreas könnte das Nachbarland jederzeit seinen vierten Atomtest unternehmen.

Nordkorea selbst hatte Ende März nach der Verurteilung seiner Tests von zwei Mittelstreckenraketen durch den Weltsicherheitsrat mit einer "neuen Form eines Atomtests" gedroht. Bereits in Japan hatte Obama am Donnerstag betont, dass im Atomstreit mit dem kommunistischen Regime mehr Druck auf Pjöngjang nötig sei.

Warnschüsse auf Patrouillenboote

Unmittelbar vor Obamas Ankunft in Seoul hat die südkoreanische Marine Warnschüsse auf zwei Patrouillenboote Nordkoreas abgefeuert. Die Schiffe des kommunistischen Nordens seien "eine Seemeile weit" in südkoreanische Hoheitsgewässer eingedrungen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem Verteidigungsministerium in Seoul.

Die Visite des US-Präsidenten erfolgt inmitten anhaltender Spannungen in der Region. Erst am Dienstag hatte das Verteidigungsministerium in Seoul vor einem möglicherweise bevorstehenden nordkoreanischen Atomtest gewarnt. "Unser Militär stellt derzeit viel Aktivität auf dem und rings um das Atomtestgelände Punggye Ri fest", sagte ein Ministeriumssprecher. Beim Treffen mit Präsidentin Park Geun Hye in Seoul stehen daher die Sicherheitsallianz beider Länder und das nordkoreanische Atomprogramm im Mittelpunkt. Nach Einschätzung Südkoreas könnte Nordkorea jederzeit seinen vierten Atomtest unternehmen. Weitere Stationen Obamas  einwöchigen Asientour sind Malaysia und die Philippinen.

"Vorbereitungen für eine Detonation"

Experten des in den USA ansässigen USA-Korea-Instituts vermeldeten am Freitag erhöhte Aktivitäten auf dem nordkoreanischen Gelände. Sie bezogen sich dabei auf zwei Tage alte Satellitenaufnahmen. Es handle sich vermutlich um "Vorbereitungen für eine Detonation", erklärte das renommierte Institut der Johns Hopkins Universität in Baltimore auf seiner Website.

In den vergangenen Tagen gab es Spekulationen über eine mögliche Provokation aus Pjöngjang aus Anlass der Obama-Visite in Südkorea. Die nordkoreanische Führung hatte den Besuch am Montag als "gefährlichen" Schritt in Richtung einer Verschärfung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel kritisiert.

Überschattet wird der Besuch Obamas auch vom Untergang der südkoreanischen Fähre "Sewol" vor neun Tagen vor der Südwestküste Südkoreas. Die Zahl der geborgenen Todesopfer stieg am Freitag auf über 180. Noch immer gelten rund 120 Insassen als vermisst.

(APA/AFP)

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