Gründerwelle in Italien: Auch Fini kündigt neue Partei an

AP, PLINIO LEPRI
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Gianfranco Fini, Chef der rechten Alleanza Nazionale, tut es Silvio Berlusconi gleich: Auch er will jetzt eine neue Zentrumspartei gründen.

Erst vor wenigen Wochen hat sich Italiens Linke mit der Fusion zum Partito Democratico (Demokratische Partei) neu gegründet. Danach kündigte Oppositionschef Silvio Berlusconi die Gründung einer neuen Partei an, in der seine konservative Forza Italia aufgehen soll.

Dem will nun auch Gianfranco Fini nicht nachstehen. Seine rechte Alleanza Nazionale (AN) soll mit der christdemokratischen UDC zusammengeschlossen werden.

Verhältnis zu Berlusconi getrübt

AN und UDC gehörten bisher dem Oppositionsbündnis Berlusconis an. In dem Bündnis kriselt es seit der Ankündigung Berlusconis, eine neue Partei gründen zu wollen. Fini hatte diese Woche ausgeschlossen, dass seine AN in der neuen Partei Berlusconis aufgehen könnte.

"Nur mit einem neuen Projekt können wir konkret auf Berlusconi reagieren", erklärte Fini den geplanten Zusammenschluss mit der UDC. Berlusconi hätte laut Fini die Abmachung unter den Mitte-Rechts-Partnern respektieren müssen, die vorsah, alles zu tun, um die Regierung Prodi zu stürzen. Stattdessen spreche Berlusconi nur noch über eine Große Koalition mit der Linken nach möglichen Neuwahlen.

Vorbild Europäische Volkspartei

UDC-Vorsitzender Pier Ferdinando Casini sagte, man wolle nach dem Vorbild der Europäischen Volkspartei eine moderate Gruppierung aufbauen, die den Wählern eine Alternative zur Mitte-Links-Allianz anbiete. Casini werden ebenso wie Fini große Ambitionen auf das Amt des Ministerpräsidenten nachgesagt.

Der neuen AN/UDC- Gruppierung soll sich angeblich auch der Präsident des italienischen Industriellenverbands, Luca Cordero di Montezemolo, anschließen. Montezemolo, Präsident der Automarken Ferrari und Fiat, überlegt schon seit längerem den Einstieg in die Politik.


(APA/Red.)

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