Atomstreit: Teheran klagt über US-Spionage

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Pentagon-Chef Gates fordert von Golfstaaten Schulterschluss gegen Iran.

TEHERAN/MANAMA (Reuters). Das Regime in Teheran hat in Zusammenhang mit dem jüngsten Iran-Bericht der US-Geheimdienste den Amerikanern Spionage vorgeworfen. In einer formellen Protestnote klagt das Außenministerium über Satellitenaufklärung und andere Bespitzelungsmethoden, mit denen die US-Geheimdienste gegen den Iran vorgingen.

Immerhin, so Irans Außenminister Manouchehr Mottaki, entspreche der US-Geheimdienstbericht zu 70 Prozent der Wahrheit. 30 Prozent der US-Angaben aber seien falsch – nämlich jene Passagen, in denen von einem iranischen Atomwaffenprogramm vor 2003 die Rede sei. Ein solches Programm habe es nie gegeben.

Unterdessen erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates bei einer Sicherheitskonferenz in Bahrain, der jüngste US-Geheimdienstreport bedeute nicht, dass der Iran aufgehört habe, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran reichere weiter Uran an und könne sein Atomwaffenprogramm jederzeit wieder hochfahren. Gates forderte die Golfstaaten deshalb zu einem Schulterschluss gegen den Iran auf – das Land stelle eine Bedrohung für die USA und die ganze Nahostregion dar.

Auf die Frage, ob auch vom israelischen Atomwaffenprogramm eine Gefahr ausgehe, antwortete Gates mit „Nein“ – und erntete dafür höhnisches Gelächter einiger Konferenzteilnehmer.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2007)

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