Kuba: Raul Castro beerbt Bruder Fidel als Präsident

APA (Archiv/epa)
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Das kubanische Parlament hat den bisher nur provisorisch regierenden Raul zum Nachfolger seines kranken Bruders Fidel Castro gewählt. Der hatte sich vor eineinhalb Jahren vom aktiven Geschäft zurückgezogen.

In Kuba hat sich am Sonntag ein historischer Machtwechsel vollzogen. Nach fast einem halben Jahrhundert bekommt der kommunistische Karibikstaat eine neue Staatsführung - ohne den "maximo lider" Fidel Castro. Der schwerkranke 81-jährige Politiker bestimmte nach der Revolution von 1959 die Geschicke des Inselstaates. Nun wurde sein 76-jähriger Bruder Raúl zum Nachfolger erkoren.

Die im Jänner gewählten 614 Abgeordneten der Nationalversammlung haben im den Palacio de las Convenciones in der Hauptstadt Havanna ihre Stimmen abgegeben. Sie haben nicht nur den Vorsitzenden des Staatsrates, der gleichzeitig Präsident ist, gewählt, sondern auch die 30 weiteren Mitglieder des Rates, die fünf Jahr im Amt bleiben.

Fidel Castro weiterhin Chef der KP 

Am 20. Jänner hatte sich Fidel Castro noch als Abgeordneter in die Asamblea Nacional del Poder Popular (Nationalversammlung der Volksmacht) wählen lassen. Doch Anfang der Woche erklärte er in einem Beitrag für "Granma", der Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas, dass er die Ämter des Präsidenten und des Oberbefehlshabers weder anstrebe noch annehmen werde. Generalsekretär der Kommunistischen Partei Kubas wird Fidel Castro allerdings vorerst bleiben.

Der Erste Vizepräsident und Verteidigungsminister Raul Castro führte die Amtsgeschäfte seit der komplizierten Darmoperation seines Bruders im Sommer 2006.

(APA/Red.)

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