Frankreich und Großbritannien schmieden Atom-Pakt

(c) EPA (Hugo Philpott)
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Paris und London wollen gemeinsam an der Entwicklung und dem Bau einer neuen Generation von Atomkraftwerken arbeiten. Ein entsprechendes Abkommen soll am Donnerstag unterzeichnet werden.

Frankreich und Großbritannien wollen künftig in Sachen Atomkraft zusammenarbeiten. Die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit dem britischen Premier Gordon Brown steht am Donnerstag auf dem Programm des Staatsbesuches von Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.
Demnach sollen die beiden Länder künftig beim Aufbau einer neuen Generation von Atomkraftwerken kooperieren. Geplant ist unter anderem, dass Paris Expertenwissen für die zivile Nutzung von Kernenergie zur Verfügung stellt.
So sollen veraltete Atomkraftwerke in Großbritannien ersetzt und Technologie an Staaten geliefert werden, die bisher nicht über ein Nuklearprogramm verfügen. Brown will noch in diesem Jahr eine Konferenz ausrichten, bei der es um die Entwicklung ziviler Atomprogramme geht.

Frankreich deckt 80 Prozent seines Strombedarfs über Kernkraft. In Großbritannien liegt der Anteil von Atomstrom bei 20 Prozent. London solle auf diesem Gebiet weltweit führend werden, hatte Wirtschaftsminister John Hutton am Mittwoch erklärt. Forschung und Entwicklung im Bereich Kernkraft könnten Hutton zufolge der britischen Wirtschaft zusätzliche 20 Milliarden Pfund (33 Mrd. Euro) bescheren.

Großbritanniens Staatsoberhaupt, Königin Elizabeth II., hatte am Mittwochabend bei einem Bankett auf Schloss Windsor gesagt, beide Staaten seien durch eine "auf Respekt, aber auch auf Konkurrenz beruhende Beziehung" verbunden. Das Verhältnis der beiden Länder waren unter Sarkozys und Browns Vorgängern, Jacques Chirac und Tony Blair, vom Streit um den Irakkrieg überschattet worden.

(Ag.)

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