Grenze auf Zypern war nur kurz geöffnet

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Auf Zypern ist ein Symbol der Teilung der Insel nur vorübergehend gefallen. Die seit einem halben Jahrhundert unterbrochene Ledra-Straße im historischen Einkaufszentrum der Hauptstadt Nikosia wurde am Donnerstag für Fußgänger wiedereröffnet. Die griechischen Zyprioten schlossen den Übergang jedoch schon am Abend wieder und warfen der türkischen Seite vor, sie habe Absprachen zur Präsenz von Polizisten in der Gegend gebrochen.

"Er wurde geschlossen, weil die Besatzungsbehörden ihre Verpflichtungen verletzt haben", sagte der zypriotische Justizminister Kypros Chrysostomides im Rundfunk. Die Schleifung der Straßensperre hatte Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der Insel geweckt, die seit der Wahl von Demetris Christofias zum Präsidenten der griechischen Zyprioten in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint.

"Wir alle wissen, dass die Öffnung der Ledra-Straße nicht die Lösung des Zypern-Problems bedeutet. Da muss noch harte Arbeit geleistet werden. Aber die Öffnung zeigt uns, was möglich ist", sagte die Chefin der UNO-Vertretung, Elizabeth Spehar. Christofias' Berater und Ex-Außenminister Georgios Iacovou äußerte die Hoffnung auf eine rasche Wiedervereinigung der seit 1974 gespaltenen Insel. Christofias und der Führer der türkischen Zyprioten, Mehmet Ali Talat, waren vorigen Monat übereingekommen, im Sommer Verhandlungen über ein Ende der Teilung aufzunehmen.

Der Norden der Insel ist seit 1974 von derzeit rund 35.000 türkischen Soldaten besetzt. Das EU-Recht gilt nur im griechisch-zypriotischen Süden. Die Regierung der Republik Zypern blockierte bisher, dass Gelder aus EU-Fonds nach Nordzypern fließen. Die griechischen Zyprioten hatten 2004 in einem Referendum eine von den Vereinten Nationen in zweijähriger Arbeit ausgearbeitete Lösung abgelehnt.

(APA)

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