Entscheidende Phase bei Iran-Gesprächen in Wiener Hofburg

Iranian Foreign Minister Mohammad Zarif and European Union foreign policy chief Ashton leave a news conference in Vienna
Iranian Foreign Minister Mohammad Zarif and European Union foreign policy chief Ashton leave a news conference in Vienna(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Die Verhandlungspartner wollen über eine Vertragsentwurf beraten. Bis zum 20. Juli soll eine umfassende Lösung gefunden werden.

Teheran. Die Atomgespräche mit dem Iran gehen ab heute, Dienstag, in eine entscheidende Phase: Die Verhandlungspartner wollen in Wien mit der Textarbeit an einem endgültigen Vertragsentwurf beginnen. Vertreter von den UN-Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien plus Deutschland sowie aus dem Iran treffen sich dazu bis Freitag in der Hofburg. Es handelt sich um die vierte – und bisher längste – Verhandlungsrunde.

Bis zum 20. Juli soll eine umfassende Lösung gefunden werden. Die Vorzeichen sind nach Überzeugung von Experten günstig. Als „erstaunlich positiv“ sieht der Iran-Fachmann der Stiftung Wissenschaft und Politik, Oliver Meier, den bisherigen Verlauf. „Die Wahrung der Vertraulichkeit ist ein gutes Zeichen für die Ernsthaftigkeit, mit der alle Seiten die Gespräche führen“, sagte er der dpa.

Aus iranischer Sicht sind die Weichen für das Abkommen gestellt. Einer der Hauptstreitpunkte, die Zukunft des Schwerwasserreaktors Arak im Zentraliran, könne durch einen Umbau geregelt werden. „Mit dem Umbau des Reaktors wird nur noch ein Fünftel Plutonium produziert und somit garantiert, dass wir auch in Arak nur friedliche Ziele und Forschungsprojekte verfolgen“, sagte der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi. Der Iran hofft auf ein Ende der Sanktionen.

Die internationale Gemeinschaft will sichergehen, dass Teheran keine Atombombe baut. Deshalb sei das Ziel, ein Abkommen für etwa zehn Jahre abzuschließen, sagt Iran-Experte Meier. Dies würde einen Vertrag auf lange Sicht gegen etwaige innenpolitische Schwankungen im Iran absichern. (APA, dpa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2014)

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