Nigeria will Ausnahmezustand im Nordosten verlängern

Eine Frau protestiert gegen die Entführung der Mädchen in Nigeria
Eine Frau protestiert gegen die Entführung der Mädchen in NigeriaREUTERS
  • Drucken

Antrag nach Entführung von Schülerinnen durch Boko Haram gestellt. In den betroffenen Regionen herrscht seit einem Jahr Ausnahmezustand.

Angesichts der Bedrohung durch die islamistische Organisation Boko Haram will Nigerias Staatschef Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand in drei nordöstlichen Bundesstaaten um weitere sechs Monate verlängern. Jonathan forderte dazu das Parlament in einem Schreiben auf, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag.

Betroffen sind die Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe. Boko Haram kämpft seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Mitte April entführte die Gruppe mehr als 200 Schülerinnen, die sie jetzt als Geiseln hält.

In den drei Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe hatte die Regierung am 14. Mai 2013 den Ausnahmezustand verhängt. Die nigerianische Armee startete daraufhin eine Offensive gegen Boko Haram. Zudem wurden Maßnahmen wie die Abschaltung von Mobilfunknetzen ergriffen, um die Planung und Ausführung von Anschlägen zu erschweren. Nach anfänglichen Erfolgen der Offensive gelang es Boko Haram jedoch, weiter außerhalb der städtischen Zentren zu agieren. Allein in diesem Jahr wurden fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kidnapped schoolgirls are seen at an unknown location in this still image taken from an undated video released by Boko Haram
Außenpolitik

US-Flugzeuge suchen in Nigeria nach entführten Mädchen

Die USA werden bei der Suche aktiv. Die nigerianische Regierung will mit den Islamisten von Boko Haram nicht über einen Gefangenentausch verhandeln.
Außenpolitik

Nigeria: Boko Haram schlägt Gefangenentausch vor

Die Islamisten veröffentlichen Video von etwa 130 gekidnappten Schülerinnen. Die Mädchen werden darin beim Gebet gezeigt. Terrorchef Shekau zeigt sich darin erstmals bereit, über eine Freilassung zu verhandeln.
Außenpolitik

Nigeria: Entführte Mädchen in Zentralafrika?

Während die Suche nach den entführten Mädchen in Nigeria weitergeht, verbreitet die Islamistengruppe Boko Haram weiter Angst und Schrecken.
Außenpolitik

Amnesty: Behörden ignorierten Warnung von Boko Haram

Das nigerianische Militär soll bereits vier Stunden vor der Entführung gewarnt worden sein.
NIGERIA CHIBOK GIRLS ABDUCTED
Außenpolitik

Nigeria: Machtlos gegen die Gotteskrieger

Hunderte Menschen sollen bei dem jüngsten Anschlag der islamistischen Boko Haram ermordet worden sein, erneut wurden gestern Mädchen entführt. Die USA, Frankreich und Großbritannien sagten Nigeria Militärhilfe zu.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.