22.685 Terror-Opfer weltweit

USA: Mehr Anschläge in Afghanistan und Pakistan

WASHINGTON (Reuters). Nach Einschätzung der amerikanischen Regierung stellt das Terrornetzwerk al-Qaida weiterhin die größte terroristische Bedrohung für die USA und ihre Verbündeten dar. Al-Qaida habe in den Stammesgebieten Ostpakistans ihre Führung neu aufgebaut und neue Kämpfer rekrutiert, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Terrorismus-Jahresbericht des US-Außenministeriums. Freilich, erklärte Dell Dailey, der Koordinator für Terrorbekämpfung im State Departement sei „al-Qaida heute schwächer als zur Zeit der Terrorangriffe am 11. September 2001“.

Bei Anschlägen, zu denen sich al Qaida bekannt habe, sind US-Angaben zufolge im vergangenen Jahr 5400 Zivilisten getötet oder verletzt worden, darunter 2400 Kinder. Weltweit haben terroristische Anschläge aller möglichen Extremistengruppen 22.685 Opfer gefordert. Insgesamt gab es letztes Jahr 14.500 Anschläge, wovon sich 45 Prozent im Irak ereigneten.

Die Zahl der Anschläge in Afghanistan nahm um 16 Prozent auf 1127 zu, obwohl der dortigen Regierung Fortschritte bei der Terrorbekämpfung attestiert werden. In Pakistan habe sich die Zahl der Terrorattacken sogar verdoppelt, wofür ein Anfang 2007 ausgehandelter Waffenstillstand der Regierung mit Stammesführern verantwortlich gemacht wird. Zu den Staaten, die nach Angaben des US-Außenamts den Terrorismus unterstützen, gehören Iran, Kuba, Nordkorea, Syrien und der Sudan.

„Westliche Strategie fehlt“

Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Michael Hayden, beklagte unterdessen in einer Rede in der Universität Kansas eine gemeinsame westliche Strategie gegen den Terrorismus. Amerikaner und Europäer würden möglicherweise für immer eine unterschiedliche Bewertung der globalen Sicherheitsrisken haben: „Wir teilen zwar die Meinung, dass der Terrorismus eine große Gefahr ist, aber wir sind uns uneinig darüber, wie wir dagegen vorgehen sollen.“

Bei einem US-Luftangriff auf das Dorf Dusamareb in Somalia sind mindestens 15 Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern befindet sich auch Aden Hashi Ayro, Anführer der „Shabaab“-Milizen und angeblich höchster al Qaida-Mann in Somalia. Auch ein weiterer „Shabaab“-Führer soll bei dem Angriff getötet worden sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2008)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.