Saudis drohen Niederländern wegen Anti-Islam-Aktion mit Handelskrieg

Geert Wilders
Geert WildersREUTERS
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Regierung in Riad reagiert mit Sanktionen auf islamfeindliche Aktion des Rechtspopulisten Geert Wilders,

Den Niederlanden drohen wegen einer islamfeindlichen Aktion des Rechtspopulisten Geert Wilders Handelssanktionen aus Saudi-Arabien. Ein Sprecher des saudischen Außenministeriums sagte dem Nachrichtenportal "Sabq",  es gebe eine entsprechenden Direktive des Königs Abdullah. Das Außenministerium in Den Haag entsandte einen Diplomaten um die Strafmaßnahmen abzuwenden.

Der niederländische Abgeordnete Wilders hatte bereits vor etwa fünf Monaten grüne Aufkleber drucken lassen, die der saudischen Flagge ähneln. Anstelle des Satzes "Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet", der auf der saudischen Flagge steht, ließ Wilders auf seine Aufkleber in arabischer Sprache drucken: "Der Islam ist eine Lüge, Mohammed ist ein Verbechrer, der Koran ist Gift."

Keine Waren aus den Niederlanden

Obwohl sich die Regierung in Den Haag von der Aktion des Parlamentariers distanziert hatte, sollen niederländische Firmen ab sofort nicht mehr bei Ausschreibungen in Saudi-Arabien berücksichtigt werden, berichteten Medien in Riad. Saudische Firmen seien angewiesen worden, keine Waren aus den Niederlanden mehr zu importieren. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten liegt bei rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Das Außenministerium in Den Haag will seinen politischen Direktor nach Saudi-Arabien schicken, um die Sache auszubügeln: "Es gibt Hinweise (auf mögliche Sanktionen), die uns beunruhigen. Deshalb werden wir nach Riad reisen, um herauszufinden, was diese beinhalten und hoffentlich nicht beinhalten", erklärte eine Ministeriumssprecherin.

Der niederländische Außenminister Frans Timmermans versicherte in Den Haag, dass er alles tun werde, "um die Konsequenzen für die Niederlande zu begrenzen". Er wolle Saudi-Arabien deutlich machen, dass es nicht ein ganzes Land für "das pubertierende Verhalten eines Abgeordneten" zur Rechenschaft ziehen könne.

Wilders selbst verurteilte die Sanktionen. "Dies ist ein frontaler Angriff auf unsere Meinungsfreiheit", sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur ANP.

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