Der Karrieresoldat gilt als besonnen und friedfertig.
Angeblich hat er sich lange gegen das Eingreifen der Armee in den Konflikt in Thailand gewehrt. Am Donnerstag verkündetet der Armeechef aber, das Militär habe ab sofort die Macht im Land übernommen.
Wer ist dieser General Prayuth Chan-och, der Chef des thailändischen Militärs?
"Prayuth ist bekannt für seine Streitlust, für seine Entschlossenheit und seine leidenschaftliche Abneigung gegen die Rothemden-Bewegung", schrieb die "Bangkok Post" bei seinem Amtsantritt im Oktober 2010. Nach monatelangem Zögern hat der 60-Jährige mit Widerwillen das Kriegsrecht über das Land verhängt.
Er selbst weist alle Machtambitionen von sich. Er will im September in Pension gehen. Seit Wochen appelliertder General an alle Beteiligten, an einen Tisch zu kommen, denn die Lösung der Krise müsse auf politischer Ebene gefunden werden.
Beendete 2010 Proteste der Rothemden
Prayuth spielt im Konflikt schon länger eine Rolle: Er war 2010 an vorderster Front dabei, als die Armee im Frühjahr die Proteste der Rothemden -die Regierungsanhänger, die eine Seite der verfeindeten politischen Lager -in Bangkok mit Gewalt beendete.
Nun ist die andere Seite auf der Straße, die Regierungsgegner unter Anführer Suthep Thaugsuban. Prayuth hat zahlreichen Annäherungsversuchen von Suthep widerstanden. Unermüdlich ruft er beide Seiten auf, den politischen Konflikt selbst zu lösen. Anders als die "Bangkok Post" damals, beschrieb die Zeitung "Nation" ihn in schon 2010 als "friedfertig und bedächtig".
Bittere Lektion nach Putsch 2006
Die Armee musste 2006 eine bittere Lektion lernen: Ein Putsch löst die tiefen politischen Probleme in Thailand nicht. Sie stürzte den damaligen Regierungschef Thaksin Shinawatra und installierte eine Technokratenregierung, die eine neue Verfassung ausarbeitete. Doch wählte das Volk ein Jahr später wieder Thaksin-Vertraute ins Amt. Thaksin hält im Exil bis heute die Fäden der Regierung in der Hand.
"Die Armee hat seit dem Coup viel gelernt, aber Prayuth muss dafür sorgen, dass sie ihre Neutralität nicht wieder verliert", sagt Panitan Wattanayagorn, Politologe der Chulalongkorn-Universität.
Prayuth hat seine ganze Karriere im Militär verbracht. Er studierte an der Militärakademie und war in jungen Jahren in der Leibwache der Königin. Ende September geht der 60-Jährige in den Ruhestand.