In Bethlehem wird Papst Franziskus gemeinsam mit Shimon Peres und Mahmoud Abbas ein persönliches Friedenstreffen abhalten.
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und Israels Staatspräsident Shimon Peres wollen zu einem persönlichen Friedenstreffen in den Vatikan reisen. Das bestätigten die Büros der beiden Politiker laut israelischen Medienberichten, meldete Kathpress am Sonntag. Papst Franziskus hatte Abbas und Peres bei einer Messe in Bethlehem zu einem gemeinsamen Friedensgebet nach Rom eingeladen.
Auch Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte, der Palästinenserpräsident und das israelische Staatsoberhaupt hätten die Aufforderung des Papstes angenommen. Einen Termin nannte er nicht. Da die Amtszeit des 90 Jahre alten Peres am 15. Juli endet, wird mit einem Treffen vor diesem Termin gerechnet.
Abbas habe die Einladung des Papstes angenommen und werde am 6. Juni den Vatikan besuchen, zitierte die Nachrichtenagentur AFP am Sonntagnachmittag den palästinensischen Unterhändler Saeb Erakat. Vorerst war unklar, ob es sich dabei schon um den Termin für einen gemeinsamen Besuch Abbas und Peres handelt.
Treffen war bereits geplant
Die Initiative des Papstes sei mit Abbas und dem Friedensnobelpreisträger Peres vorher abgesprochen worden, fügte Lombardi. Ursprünglich sei eine solche Begegnung schon für den Papstbesuch angedacht gewesen. Dies habe sich jedoch nicht verwirklichen lassen.
Nach Einschätzung der israelischen Zeitung "Haaretz" (Onlineausgabe) vom Sonntag dürfte ein Friedenstreffen von Peres mit Abbas den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu verstimmen. Dieser betrachte Aussöhnungsversuche derzeit mit Ablehnung, weil die Palästinenserführung wieder die Nähe zur militanten Hamas suche
Der Papst befindet sich seit Samstag auf einer dreitägigen Pilgerreise in das von Konflikten geprägte Heilige Land. Sie begann in Jordanien und führte ihn am Sonntag nach Palästina und dann für eineinhalb Tage nach Israel. Die Erwartungen an den Besuch waren groß und gegensätzlich, das Programm dicht, die Sicherheitsvorkehrungen enorm. Allein in Israel schützen mehr als 8.000 Polizisten den Pontifex.
(APA/AFP/dpa)