Feiern zum D-Day in der Normandie

APA/EPA/CARL OSMOND / ROYAL NAVY
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Vor 70 Jahren eröffneten die Alliierten in der Normandie eine weitere Front im Kampf gegen Hitler-Deutschland.

Zum Jahrestag der Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg haben in mehreren Orten der Normandie die Feierlichkeiten begonnen. 70 Jahre nach dem D-Day werden am Freitag Staats- und Regierungschefs aus rund 20 Ländern zu den Zeremonien erwartet. Die größte Landungsoperation der Geschichte markierte am 6. Juni 1944 den Anfang der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus.

Der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Frau Camilla besuchten am Donnerstag unter anderem die Pegasus-Brücke bei Benouville, die zu Beginn des D-Day 1944 von britischen Fallschirmspringern eingenommen worden war. In Paris traf die britische Queen Elizabeth II. (88) zu einem dreitägigen Frankreich-Besuch aus Anlass der Zeremonien ein.

Putin trifft westliche Politiker

Zur zentralen Feier am Freitag erwartet Frankreichs Präsident Francois Hollande als Gastgeber unter anderem US-Präsident Barack Obama, den russischen Staatschef Wladimir Putin, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den britischen Premier David Cameron. Erstmals seit dem umstrittenen Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel Krim an Russland im März trifft Putin mit führenden Politikern aus Europa und den USA zusammen. Damit stehen auch die historischen Feiern in der Normandie unter dem Eindruck der Ukraine-Krise.

Zudem sind etwa 1.000 Veteranen in die Normandie zurückgekehrt. Am Strand von Ouistreham, dem Ort der zentralen Feier, war am D-Day auch ein kleines Kontingent französischer Soldaten mit den Alliierten angelandet. Nationale oder binationale Feierlichkeiten sind vorgesehen in Colleville-sur-Mer mit Obama und Hollande, in Bayeux mit Elizabeth II., in Sainte-Marie-du-Mont (dänisch), Arromanches (niederländisch) oder Urville-Langannerie (polnisch).

Neben unzähligen Gedenken und Feiern mit Veteranen aller beteiligten Nationen sind auch viele publikumswirksame Veranstaltungen geplant. Fallschirmspringer landen in Teilen der Normandie, Amphibienfahrzeuge und historische Panzer rollen über Strände, auf dem Wasser werden Bootsparaden organisiert.

Papst Franziskus würdigt Einsatz

Papst Franziskus würdigte in einer D-Day-Botschaft den Kampf der alliierten Soldaten gegen die "Barbarei der Nazis". Das Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie vor 70 Jahren sei eine Mahnung daran, "dass der Ausschluss Gottes aus dem Leben und den Gesellschaften der Menschen nur Tod und Leiden bringen kann", schrieb Franziskus.

Am Rande der D-Day-Gedenkveranstaltungen in Frankreich sind in einem Normandie-Städtchen rund hundert Nazi-Objekte beschlagnahmt worden. Wie die Zeitung "La Presse de la Manche" am Donnerstag berichtete, wurden die anstößigen Devotionalien am Mittwoch auf einer Militärbörse in Sainte-Mere-Eglise feilgeboten. Sichergestellt wurden CDs mit SS-Liedern, Reproduktionen von Porträts von hohen Nazis und Propagandaplakaten, Armbinden der SS-Division "Das Reich" sowie Medaillen mit Hakenkreuzen.

(APA/dpa)

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