Schlüsselrolle für Ägypten

File photo of Egyptian Vice President Suleiman talking to representatives from political parties in Cairo
File photo of Egyptian Vice President Suleiman talking to representatives from political parties in CairoREUTERS
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Obama will vermitteln, Kairo bemüht sich um Waffenstillstand.

Kairo/Washington. Zumindest rhetorisch haben sich die Vereinigten Staaten als Vermittler im Nahen Osten zurückgemeldet, und zwar gleich auf höchster Ebene. In einem Telefonat mit Israels Premier Benjamin Netanjahu bot sich der amerikanische Präsident Barack Obama als Mediator an.

Obama drängte Israel zu einer Rückkehr zur Waffenruhe, auf die sich Israel und die Palästinenser nach der letzten Eskalation im November 2012 unter Vermittlung Ägyptens verständigt hatten. Netanjahu wollte indessen von einer Deeskalation nichts wissen. In einer Kabinettssitzung kündigte der Regierungschef eine weitere Stufe des Militäreinsatzes an. „Die Operation geht voran wie geplant.“ Eine Feuerpause stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung, erklärte der Premier.

Kritik an Hamas und Israel

Unterdessen bemüht sich die Regierung in Ägypten aktiv um einen Waffenstillstand im Konflikt mit der Hamas. Es gebe intensive Gespräche, um die Gewalt zu beenden, verlautete aus dem Außenministerium aus Kairo. Bisherige Vermittlungsversuche seien aufgrund von „Sturheit“ gescheitert, hieß es. Die Regierung in Kairo warf Israel eine „unverantwortliche Eskalation“ vor, kritisierte aber auch die Hamas.

Ägypten spielte stets eine Schlüsselrolle als Vermittler im Gazastreifen. Geheimdienstchef Omar Suleiman erreichte im Jahr 2009 einen Waffenstillstand, Präsident Mohammed Mursi im Jahr 2012 – die Muslimbrüder hatten einen großen Einfluss auf die Hamas. (DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2014)

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