Iran: Keine Annäherung bei Schlüsselfragen in Atomgesprächen

Bader
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Obwohl es beim Entwurf für ein Abkommen bei den Atomgesprächen Fortschritte gab, kam es zu keiner Annäherung in Schlüsselfragen.

Nach den Worten des Vizechefs des iranischen Verhandlerteams, Abbas Araqchi, wurden bei den Wiener Atomgesprächen in mehr als 60 Prozent Fortschritte beim Entwurf für ein endgültiges Abkommen erzielt. In Schlüsselfragen gebe es aber keine Annäherung, erklärte Araqchi nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur FARS am Samstag.

Der iranische Vizeaußenminister äußerte die Hoffnung, dass durch die Teilnahme der Außenminister an den Verhandlungen zwischen den UN-Vetomächten plus Deutschland (5+1) und dem Iran eine Verständigung über die offenen Hauptpunkte erreicht werden könne.

Der Iran sei entschlossen, die Verhandlungen fortzusetzen, werde aber auf seinen atomaren Rechten bestehen, betonte Araqchi. "Wir werden nicht von unseren Positionen abweichen", sagte er.

An diesem Wochenende wollen die Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands, John Kerry, William Hague, Laurent Fabius und Walter Steinmeier, versuchen, die stockenden Verhandlungen wieder anzukurbeln. Allerdings schicken die Außenminister Russlands und Chinas, Sergej Lawrow und Wang Yi, nur Stellvertreter nach Wien.

Das schwierigste Kapitel dürfte die Frage sein, wie weit der Iran seine Kapazitäten zur Urananreicherung ausbauen darf. Der Westen will Teheran nur eine geringe Zahl von Gaszentrifugen zur Anreicherung von spaltbarem Uran-235 zugestehen.

Der Iran will aber mit vielen Tausenden Zentrifugen sticherstellen, dass er Nuklearbrennstoff selber herstellen kann und nicht vom Ausland abhängig ist. Eine so große Zahl von Zentrifugen - so die Befürchtung des Westens - würde aber die Möglichkeit beinhalten, Uran-235 bis zur Waffenfähigkeit anzureichern.

Aus Verhandlerkreisen hieß es, dass bei den bisher strittigen Kapiteln IAEA-Inspektionen und Schwerwasserreaktor in Arak eine Annäherung erzielt worden sei. Arak ist dem Westen ein Dorn im Auge, weil bei der Inbetriebnahme des Reaktors Plutonium anfallen würde. Dieses kann ebenso wie hochangereichertes Uran-235 für die Produktion von Atombomben verwendet werden.

(APA)

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