Afghanistan: Mindestens 89 Tote bei Bombenanschlag

Der Bassar in Paktika liegt teils in Trümmern.
Der Bassar in Paktika liegt teils in Trümmern.(c) APA/EPA/AHMADULLAH AHMADI
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Ein Auto explodierte auf einem belebten Markt in der Provinz Paktika. Dutzende Menschen wurden verletzt. Auch in Kabul gab es einen Anschlag.

Bei einem Autobombenanschlag im Osten Afghanistans sind am Dienstag mindestens 89 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden zudem 42 weitere verletzt, als ein Sprengsatz auf einem belebten Markt in der Provinz Paktika gezündet wurde. Daher könne die Zahl der Toten noch steigen, sagte General Sahir Asimi.

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben einen Hinweis auf die Autobombe erhalten, konnte das Fahrzeug aber vor der Explosion nicht mehr aufhalten. Der Bezirksgouverneur Mohammad Reza Kharoti sagte, bei den meisten Opfern habe es sich um Zivilisten gehandelt. Unter den Toten seien auch mindestens zwei Polizisten. Das staatliche Krankenhaus sei angesichts der vielen Verletzten überfüllt. Die Explosion habe die ganze Umgebung erschüttert. "Die Gegend ist voller Blut." Teile des Basars seien zerstört worden.

Pakistan-Taliban in Afghanistan

Der bisher schwerste Anschlag in Afghanistan seit Jahresbeginn fand mitten in dem für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan statt. Die Taliban dementierten jede Beteiligung. "Wir verurteilen die Tat", hieß es in einer Mitteilung der militanten Islamisten. Der Anschlagsort liegt nahe der Grenze zur pakistanischen Region Nord-Waziristan, wo die Armee eine Offensive gegen die pakistanische Taliban begonnen hat. Zahlreiche Taliban-Kämpfer sind daher ins benachbarte Afghanistan ausgewichen.

Auch in der afghanischen Hauptstadt Kabul detonierte am Dienstag eine Bombe neben einem Bus. Dabei wurden nach Angaben des Kabuler Polizeisprechers mindestens zwei Regierungsbeamte getötet und fünf weitere verletzt. Die Opfer seien auf dem Weg zu ihrer Arbeit in der Nähe des Präsidentenpalastes in der Stadtmitte gewesen. Die Taliban bekannten sich zu diesem Anschlag, der ihrer Mitteilung zufolge hohen Regierungsbeamten gegolten haben soll.

(APA/Reuters/dpa)

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