Konflikt eskaliert: Israels Sicherheitskabinett berät Gaza-Einsatz

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu bespricht sich mit dem Sicherheitskabinett
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu bespricht sich mit dem Sicherheitskabinett(c) REUTERS (SIEGFRIED MODOLA)
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Der Konflikt im Gazastreifen fordert immer mehr zivile Opfer. Ein Ende der Bodenoffensive ist jedoch noch nicht absehbar.

Das israelische Sicherheitskabinett berät am heutigen Freitag über die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ließ bisher keine Bereitschaft erkennen, die Angriffe einzustellen. Die Kämpfe gehen auch trotz aller diplomatischen Bemühungen um eine Friedenslösung weiter. Immer mehr Zivilisten kommen ums Leben.

Palästinenser demonstrieren gegen Israels Vorgehen

Die Lufthansa, die AUA und Air Berlin fliegen vorerst weiterhin nicht nach Israel. Im Westjordanland gingen in der Nacht Tausende Palästinenser auf die Straße, um gegen Israels Vorgehen in dem Küstengebiet zu protestieren. Palästinensischen Rettungskräften zufolge starben bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften mindestens zwei Palästinenser, Dutzende wurden verletzt. Auf israelischer Seite seien 13 Polizisten leicht verletzt worden, hieß es in israelischen Medienberichten.

Die Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte am Kontrollposten Kalandia zwischen Ramallah und Jerusalem demnach mit Steinen und Feuerwerkskörpern. Die Sicherheitskräfte feuerten der Nachrichtenseite "ynet" zufolge unter anderem mit Gummigeschossen zurück.

Rund 800 Tote

Israel will mit seiner Offensive die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstören. So soll der anhaltende Raketenbeschuss durch radikale Palästinenser gestoppt werden. Der Gazastreifen gehört allerdings zu den dicht besiedeltsten Gebieten der Erde. Auf kleiner Fläche leben rund 1,8 Millionen Menschen. Daher geraten auch immer wieder Zivilisten unter Beschuss.

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli stieg am Donnerstag auf rund 800. Mindestens 5050 Palästinenser wurden verletzt. Auf israelischer Seite starben bis dahin mehr als 30 Soldaten und Zivilisten.

US-Luftfahrtbehörde hebt Flugverbot auf

Obwohl Palästinenser weiterhin Raketen Richtung Großraum Tel Aviv schossen, hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA ihr Flugverbot am Donnerstag wieder aufgehoben. Auch der britische Billigflieger Easyjet sowie die italienische Alitalia kündigten die Wiederaufnahme des Flugbetriebs nach Israel an. Die Lufthansa und Air Berlin strichen dagegen weitere Israel-Flüge am Freitag. Die Hamas teilte mit, sie ziele weiter auf den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv.

(APA/dpa)

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