Nach Feuerpause: Granaten aus Gaza treffen Israel

Während der Feuerpause konnten Bewohner des Gazastreifens zu ihren teils zerstörten Häusern.
Während der Feuerpause konnten Bewohner des Gazastreifens zu ihren teils zerstörten Häusern.APA/EPA/MOHAMMED SABER
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Seit Samstagmorgen galt eine zwölfstündige Feuerpause, die eigentlich verlängert werden sollte. Am frühen Abend kamen wieder Granaten aus Gaza.

Nach Ablauf einer 12-stündigen Waffenruhe zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas sind am Samstagabend nach Angaben der israelischen Armee drei Granaten aus Gaza in Israel eingeschlagen. Ursprünglich war von Raketen die Rede gewesen, das Militär korrigierte seine Angaben jedoch kurz danach.

Kurz zuvor hatte Israel vermeldet, die Feuerpause bis Mitternacht verlängern zu wollen. "Trotz einer Verlängerung der humanitären Feuerpause sind gerade wieder Raketen auf Israel abgefeuert worden", schrieb eine ehemalige Sprecherin der israelischen Armee dann kurz nach 19 Uhr auf Twitter. Ein anderer Armeesprecher erklärte hingegen später, drei Granaten seine in Israel eingeschlagen, hätten jedoch weder Menschen verletzt, noch Sachschaden angerichtet.

Mehr als 100 Tote geborgen

Der Waffenstillstand war in der Nacht auf Samstag zwischen Israel und der Hamas vereinbart worden. Während der Feuerpause konnten Rettungskräfte im Gazastreifen erstmals in Gebiete vordringen, die zuvor wegen des heftigen Beschusses durch die israelische Armee tagelang unzugänglich waren. Mehr als 100 Tote wurden binnen weniger Stunden laut palästinensischen Rettungsdiensten aus den Trümmern geborgen. Vielerorts bot sich ein Bild der Zerstörung, ganze Wohnblocks waren dem Erdboden gleichgemacht.

Seit Beginn der israelischen Offensive vor rund drei Wochen kamen nach neuesten Angaben der palästinensischen Rettungskräfte vom Samstagnachmittag mehr als 1000 Palästinenser ums Leben, darunter viele Kinder.

Außenminister tagten in Paris: "Waffenruhe verlängern"

In Paris pochten unterdessen die Teilnehmer eines Außenminister-Treffens auf eine Verlängerung der Waffenruhe. "Wir rufen alle Parteien auf, die humanitäre Waffenruhe verlängern", sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius nach Beratungen mit seinen Kollegen. "Wir wollen alle so schnell wie möglich einen dauerhaften Waffenstillstand erreichen", betonte Fabius.

Neben Fabius hatten an den Gesprächen US-Außenminister John Kerry, Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Philip Hammond aus Großbritannien sowie Vertreter aus Italien, Katar und der Türkei teil. Der Generalsekretär des Auswärtigen Dienstes der EU, Pierre Vimont, vertrat die aus familiären Gründen verhinderte EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton.

(APA/dpa/AFP/Red.)

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