MH17: Ukraine stellt Bedingungen für Waffenruhe

File photo of members of the Ukrainian Emergency Ministry carrying a body near the wreckage at the crash site of Malaysia Airlines Flight MH17, near the settlement of Grabovo
File photo of members of the Ukrainian Emergency Ministry carrying a body near the wreckage at the crash site of Malaysia Airlines Flight MH17, near the settlement of GrabovoREUTERS
  • Drucken

Rutte hatte die Ukraine zu einer Waffenruhe aufgefordert, um Bergungsarbeiten in dem Katastrophengebiet zu ermöglichen.

Die Ukraine ist zu einer Feuerpause rund um die Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 bereit, sofern die prorussischen Rebellen sich von der Front zurückziehen. Das habe der ukrainische Präsident Petro Poroschenko dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte telefonisch versichert, teilte ein Sprecher der niederländischen Regierung am Dienstagabend in Den Haag mit.

Rutte hatte die Ukraine zuvor mit Nachdruck zu einer Waffenruhe aufgefordert, um Bergungsarbeiten in dem Katastrophengebiet im Osten des Landes zu ermöglichen.

Wegen heftiger Kämpfe zwischen ukrainischen Regierungseinheiten und prorussischen Rebellen konnten die internationalen Experten das Gebiet am Dienstag erneut nicht erreichen. "Die Ukraine garantiert eine Waffenruhe, wenn sich die Rebellen auch von der Front zurückziehen", sagte der Sprecher nach einem zweiten Gespräch Ruttes mit dem Präsidenten.

Kerry und Lawrow für Feuerpause

Auch die Außenminister Russlands und der USA haben ein Ende der Kämpfe an der Absturzstelle der malaysischen Verkehrsmaschine in der Ostukraine gefordert. In einem Telefonat hätten Außenminister Sergej Lawrow und John Kerry die Notwendigkeit betont, die Resolution des UN-Sicherheitsrats gewissenhaft umzusetzen, erklärte das russische Außenministerium am Dienstag.

In der Resolution würden eine internationale und unabhängige Untersuchung und ein Ende der Kämpfe an der Absturzstelle verlangt. Ukrainische Regierungstruppen versuchen, prorussische Separatisten von der Absturzstelle zu vertreiben. Wegen der Gefechte gaben niederländische und australische Experten einen weiteren Versuch auf, zu den Wrackteilen zu gelangen. Bei dem mutmaßlichen Abschuss der Maschine starben alle rund 300 Insassen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

MH17: Ermittlungen am Absturzort fortgesetzt

Die Untersuchungen am Ort in der Ostukraine, an dem Mitte Juli Flug MH17 abgestürzt ist, gehen weiter. Die Arbeiten waren wegen der Kämpfe wochenlang unterbrochen.
A piece of wreckage of the downed Malaysia Airlines flight MH17 is pictured near the village of Hrabove (Grabovo) in Donetsk region
Außenpolitik

MH17-Absturz: Russland gibt erneut Kiew Schuld

Die Ukraine sei für alles verantwortlich, was in ihrem Luftraum geschehe, erklärte Verteidigungsminister Schoigu.
Außenpolitik

Wer schoss den Flug MH17 ab?

Internationale Kommission erhärtet in Zwischenbilanz den Verdacht, dass Boden-Luft-Rakete die Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine zum Absturz brachte.
Ein erster Bericht der niederländischen Flugsicherheitsbehörde verrät, was Medien schon seit längerem vermuteten.
Weltjournal

Flug MH17: Die fünf Erkenntnisse des Ermittlungsberichts

Der im Juli in der Ostukraine abgestürzte Passagierjet wurde von schnell fliegenden Objekten durchsiebt. Hollands Premier Rutte nennt den Bericht einen "hilfreichen Zwischenschritt".
Von der MH17 blieben nur Wrackteile
Weltjournal

MH17-Absturz: Untersuchungsbericht in Den Haag vorgestellt

Der vorläufige Bericht soll die bisherigen Fakten enthalten. Im Zentrum steht die Frage, ob die Boeing wirklich von einer Rakete abgeschossen wurde.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.