Ukrainische Armee stellt Offensive für einen Tag ein

A woman takes a photograph of wreckage at the crash site of Malaysia Airlines Flight MH17 near the village of Hrabove (Grabovo)
A woman takes a photograph of wreckage at the crash site of Malaysia Airlines Flight MH17 near the village of Hrabove (Grabovo)REUTERS
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Ermittler sollen Zugang zur MH17-Abschussstelle bekommen.
Separisten und Regierung wollen heute in Minsk verhandeln. Parlament lehnt unterdessen Rücktritt von Premier Jazenjuk ab.

Die Ukraine stellt ihre Offensive gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes für einen Tag ein. Dies gab die Armee am heutigen Donnerstag in Kiew bekannt. Man sei einer Bitte von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon nachgekommen, um internationalen Ermittlern den Zugang zur Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs zu ermöglichen, sagte ein Armeesprecher.

"Der Generalstab der Anti-Terror-Operation hat entschieden, einen 'Tag des Schweigens' und eine Einstellung der Kämpfe anzuordnen", sagte der Sprecher.

Separatisten zu Krisentreffen bereit

In Minsk soll heute oder morgen ein Treffen zwischen Vertretern der ukrainischen Regierung und den prorussischen Separatisten stattfinden. Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben ihre Teilnahme an den geplanten Krisengesprächen in der weißrussischen Hauptstadt bestätigt. "Machen Sie sich darüber keine Sorgen", sagte der Regierungschef der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk", Alexander Borodaj, am Donnerstag in Donezk.

Ob die Aufständischen einen Vertreter nach Minsk entsenden oder per Videokonferenz zugeschaltet werden, war zunächst unklar. Auch der russische Diplomat Michail Surabow bestätigte seine Teilnahme. Zudem werden Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Führung in Kiew erwartet.

Der genaue Termin blieb zunächst offen. Aus Surabows Umfeld hieß es, die Gespräche könnten noch am Donnerstag stattfinden. Hingegen sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der Ukraine-Kontaktgruppe der Agentur Interfax, es werde wohl erst an diesem Freitag zu dem Treffen kommen.

Parlament lehnt Rücktritt von Premier ab

Das ukrainische Parlament hat unterdessen in einer Sondersitzung den Rücktritt von Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk abgelehnt. Die Volksvertretung beschloss auch eine umstrittene Budgetänderung, mit der eine Staatspleite abgewendet werden soll.

Jazenjuk hatte vergangene Woche seinen Rücktritt erklärt, weil seine Regierungskoalition im Streit über die Budgetpolitik zerbrochen war.

(ag.)

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