Irak-Kämpfe: 20 Jihadisten im Nordirak getötet

Irak-Kämpfe: 20 Jihadisten bei im Nordirak getötet
Irak-Kämpfe: 20 Jihadisten bei im Nordirak getötet Reuters
  • Drucken

Am Freitag hatte die US-Armee mit Luftschlägen auf Stellungen der Extremisten im Nordirak begonnen. 55 Personen wurden verletzt, 20 getötet.

Bei einem US-Luftangriff auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind nach Angaben aus der Autonomieregion Kurdistan mindestens 20 Jihadisten getötet worden. Wie am Samstag aus kurdischen Kreisen verlautete, wurden 55 weitere Personen bei der Bombardierung in der Khasir-Region nördlich von Mossul und Erbil verletzt.

In der südlicher gelegenen Provinz Diyala tötete die irakische Luftwaffe nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei drei Angriffen 28 Kämpfer des IS (vormals ISIS/ISIL). Am Freitag hatte die US-Armee mit Luftschlägen auf Stellungen der Extremisten im Nordirak begonnen. Der Irak hatte die USA um Unterstützung im Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) gebeten.

Flüchtlinge in kurdischer Autonomieregion

Mehr als 600.000 Menschen haben sich in die kurdische Autonomieregion im Nordirak geflüchtet. Wie die Vereinten Nationen (UN) am Samstag mitteilten, sind etwa 380.000 Iraker vor den Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS, vormals ISIS/ISIL) in die weitgehend stabile Region im Norden des Landes geflohen. Hinzu kämen rund 230.000 Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg.

Nach UN-Angaben sind seit Montag rund 200.000 Menschen innerhalb des Iraks aus ihren Häusern vertrieben worden, rund 40.000 davon aus der Stadt Kirkuk. Die meisten stammen aus christlichen und yezidischen Dörfern im Nordirak. Weiterhin seien noch Tausende vornehmlich yezidische Familien im irakischen Sindjar-Gebirge eingeschlossen. Die UN-Mission im Irak schätzt ihre Zahl auf 15.000 bis 55.000.

Junge Iraker werden zum Kampf ausgebildet

Bewaffnete kurdische Gruppen bilden nach Angaben der Ko-Vorsitzenden des Kurdischen Nationalkongresses, Nilüfer Koc, derzeit junge Männer und Frauen im Nordirak für den bewaffneten Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS, vormals ISIS/ISIL) aus. Es gehe darum, dass die Menschen in ihren Dörfern blieben und ihr Land verteidigten.

Im Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur dpa sagte Koc am Samstag: "Die IS-Miliz arbeitet mit psychologischer Kriegsführung: Sie verbreitet Furcht, schüchtert die Bevölkerung ein. Und wenn die Menschen fliehen, greift sie an. Hier setzt die Strategie zum Widerstand an."

Dem Kurdischen Nationalkongress gehören neben der in der Türkei verbotenen PKK mehr als 50 Parteien und Organisationen an. Koc zufolge kämpfen im Nordirak neben Peshmerga und den lokalen Milizen inzwischen auch Angehörige der PKK sowie der kurdischen PYD-Kräfte aus Syrien gegen die sunnitischen Extremisten. In den kurdischen Reihen kämpften zudem viele Frauen. "Damit wird IS eine politische Botschaft geschickt: Wir lassen uns von euch nicht einschüchtern."

Ein Problem sei jedoch die Bewaffnung. "Kalaschnikows gibt es viele", sagt Koc. Allerdings bedürfe es schwerer Artillerie, um die Jihadisten von den großen Städten fernzuhalten.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.