Russischer Hilfskonvoi verlässt Ukraine

A Russian border guard opens a gate in front of a truck from a convoy that delivered humanitarian aid for Ukraine on its return to Russia at border crossing point 'Donetsk' in Russia's Rostov Region
A Russian border guard opens a gate in front of a truck from a convoy that delivered humanitarian aid for Ukraine on its return to Russia at border crossing point 'Donetsk' in Russia's Rostov RegionREUTERS
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Alle Lastwagen haben ihre Lieferung entladen und sind zurück in Russland. Kiew und die EU warfen Moskau zuvor eine "direkte Invasion" vor.

Sämtliche Lastwagen des umstrittenen russischen Hilfskonvois sind nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aus der Ukraine zurückgekehrt.

Russland hatte am Freitagvormittag den seit Tagen an der Grenze wartenden Hilfskonvoi für die notleidende Bevölkerung in der Ostukraine ohne Einverständnis Kiews und des Roten Kreuzes nach Luhansk geschickt. Nach Angaben von OSZE-Beobachtern fuhren 227 Laster in sechs Gruppen über die Grenze. Am Abend wurden die Lastwagen laut Berichten des russischen Staatsfernsehens in der umkämpften Rebellenhochburg Luhansk entladen.

Kiew und die Europäische Union hatten Moskau im Zusammenhang mit dem Grenzübertritt des Konvois eine "direkte Invasion" der Ukraine vorgeworfen. Der Chef des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU, Valentin Nalywajtschenko, äußerte die Meinung, bei den weißen Lastwagen handle es sich um "Militärfahrzeuge unter dem zynischen Deckmantel des Roten Kreuzes".

Merkel fordert Waffenstillstand

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Samstag bei einem Besuch in Kiew einen "zweiseitigen Waffenstillstand" zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine gefordert. Nach ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Samstag sagte Merkel: "Die territoriale Integrität und das Wohlergehen der Ukraine sind wesentliches Ziel der deutschen Politik."

Die Kanzlerin kündigte eine Kreditbürgschaft über 500 Millionen Euro für die Energie- und Wasserversorgung sowie 25 Millionen Euro Hilfe für Flüchtlinge an. Poroschenko betonte, an seinem Friedensplan für den krisengeschüttelten Osten des Landes festhalten zu wollen. "Krieg ist nicht unsere Wahl, er wurde uns von außen aufgedrückt", sagte der Präsident der Ex-Sowjetrepublik. In Kürze könnten 20 im Kampf verletzte Soldaten auf deutsche Kosten behandelt werden.

Tote bei Gefechten in Donezk

Bei den Kämpfen in der Separatistenhochburg Donezk sind am Samstag mindestens zwei Zivilisten getötet worden. Das Zentrum der Stadt, in der vor dem Konflikt eine Million Menschen lebten, war am frühen Morgen unter Artilleriebeschuss geraten, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Im Osten der Ukraine liefern sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Aufständische seit Monaten Gefechte. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit dem Beginn des Konflikts mehr als 2100 Menschen getötet.

(APA/AFP/sda)

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