Golan-Höhen: Israel schießt Drohne ab

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Symbolbild APA/EPA/ATEF SAFADI
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Eine israelische Boden-Luft-Rakete soll das unbemannte Flugobjekt nahe der syrischen Ortschaft Kuneitra vom Himmel geholt haben.

Israels Militär hat nach eigenen Angaben eine Drohne aus Syrien über den besetzten Golan-Höhen abgeschossen. Eine Boden-Luft-Rakete habe das unbemannte Flugobjekt am Sonntag nahe der syrischen Ortschaft Kuneitra, aber auf der israelischen Seite der Demarkationslinie vom Himmel geholt, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Unklar blieb zunächst, wem die Drohne gehörte.

Nach Darstellung der israelischen Zeitung "Haaretz" war zunächst auch nicht klar, ob die Drohne absichtlich Richtung Israel gesteuert wurde oder nur irrtümlich über die israelischen Linien flog.

Überwachung seit 1974

Das rund 1800 Quadratkilometer große Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft hat die Annexion bis heute nicht anerkannt. Syrien macht die Rückgabe zur Voraussetzung für einen formellen Friedensvertrag mit dem Nachbarland. Israel weigert sich jedoch, die Hügelregion aufzugeben.

Die UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF) überwacht das umstrittene Gebiet seit 1974. Syrische Rebellen eroberten am Mittwoch den Übergang Kuneitra und brachten dabei auch 44 Blauhelm-Soldaten aus Fidschi in ihre Gewalt. Ihr Verbleib ist unklar.

Nach der Intervention einer UN-Eingreiftruppe und stundenlangen Gefechten am Wochenende sind hingegen philippinische Blauhelm-Soldaten, deren Stellungen von den Rebellen belagert worden waren, inzwischen wieder in Sicherheit. Österreich entschied Anfang Juni des Vorjahres, die heimischen Blauhelme vom Golan abzuziehen. Das "AusBatt", das Austrian Battalion, war als einzige Einheit seit 1974 ununterbrochen auf dem Golan im Einsatz und stellte das größte Truppenkontingent, zuletzt 378 Soldaten.

(APA/AFP/dpa)

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