Faymann und Putin für "Normalisierung" in Ukraine-Krise

BUNDESKANZLER FAYMANN TRIFFT DESIGNIERTE EU-AUSSENBEAUFTRAGTER MOGHERINI IN ROM
BUNDESKANZLER FAYMANN TRIFFT DESIGNIERTE EU-AUSSENBEAUFTRAGTER MOGHERINI IN ROMAPA/BKA/ANDY WENZEL
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Österreichs Bundeskanzler sprach am Telfon mit Präsident Putin. In Rom traf er die künftige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

Die "Kronen Zeitung" hatte sogar von einer "Friedensmission" geschrieben: Kanzler Werner Faymann begann heute seine Bemühungen, sich in die Beilegung des Ukraine-Konflikts einzuschalten. In Rom traf er mit der künftigen EU-Außenbeauftragten Federica Mogherin zusammen. Am Donnerstagabend hat Faymann mit Präsident Wladimir Putin telefoniert. Das russische Präsidialamt hat ein kurzes Kommunique über das Telefonat veröffentlicht. Die beiden Politiker, so wird betont, hätten sich dabei "für eine ehebaldigste Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union" ausgesprochen.

Abgesehen davon blieb die russische Zusammenfassung, die in einem nüchtern-offiziösen Russisch verfasst ist, unspektakulär: Das Telefongespräch sei auf österreichische Initiative zustanden gekommen und die Situation in der Ukraine sei besprochen worden. So heißt es: "Betont wurde dabei die Wichtigkeit einer Unterstützung für die politische Regulierung in diesem Land und die strikte Einhaltung des Waffenstillstandes."

"Steinchen im Mosaik"

Mogherini bezeichnete nach dem Treffen Faymanns geplantes Telefonat mit Putin als "Steinchen im Friedensmosaik". Der Kanzler müsste aber "mit Nachdruck" mit Putin sprechen. Es seien zwar bereits 70 Prozent der russischen Truppen abgezogen. Aber weitere Schritte müssten folgen, so Mogherini.

Faymann erklärte lediglich, Österreich fordere eine politische Lösung. Russische Soldaten hätten in der Ukraine "nichts verloren". Ansätze wie Waffenlieferungen seien aus seiner Sicht aber nicht zielführend. Jedenfalls müsse die EU einheitlich sprechen.

Österreichische Drohnen in Mariupol

Der Leiter der OSZE-Beobachter in der Ukraine, Ertugrul Apakan, zeigte sich unterdessen in Wien besorgt über die jüngsten Verletzungen der Waffenruhe in der Krisenregion. "In den vergangenen drei Tagen hat es eine gestiegene Anzahl von Verletzungen der Waffenruhe gegeben", sagte Apakan am Donnerstag vor Journalisten. Mehrere Menschen seien dabei ums Leben gekommen. "Das ist kein positiver Schritt."

Der Missionsleiter berichtete auch über die Vorbereitungen für den Einsatz österreichischer Drohnen, der Ende September beginnen soll. Experten der Wiener Neustädter Firma Schiebel hätten am Montag einen "erfolgreichen Besuch" in der Ostukraine abgeschlossen und die Einsatzorte festgelegt. Nach jetzigem Stand sollen die Drohnen im Gebiet der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer eingesetzt werden. Nun müssten die Einsatzkräfte geschult werden.

(Red./APA)

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