Frankreich startet Luftangriffe auf IS-Extremisten

Ein Rafale-Kampfflugzeug im Einsatz
Ein Rafale-Kampfflugzeug im Einsatz
  • Drucken

Französische Kampfflugzeuge bombardieren Stellungen der Jihadisten im Irak. IS-Einheiten bedrohen kurdische Stadt in Syrien.

Einen Tag nach der Ankündigung des französischen Präsidenten Francois Hollande, Angriffe auf die Terrormiliz IS zu fliegen, hat die französische Luftwaffe zugeschlagen. Am Freitag bombardierten mindestens zwei Rafale-Kampfflugzeuge Stellungen der Jihadisten im Irak. Das berichtete France 2. Die Jets seien vom Militärstützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu ihren Einsätzen gestartet, meldete der Fernsehsender. Frankreich greift damit an der Seite der USA in die westliche Militäraktion gegen die Extremisten des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) ein. Sowohl Paris als auch Washington haben bisher aber klargestellt, keine Kampftruppen für Bodeneinsätze zu entsenden.

Im Norden des Irak kämpfen vor allem kurdische Truppen gegen die IS-Jihadisten. IS terrorisiert die örtliche Bevökerung mit Morden und Vergewaltigungen. Vor allem die religiöse Minderheit der Yeziden sowie Christen und schiitische Muslime stehen im Visier der Extremisten, die sich auf eine bizarre Interpretation des sunnitischen Islam berufen. Aber auch Sunniten, die dem von IS vorgegebenen Weg nicht folgen, werden attackiert. Zigtausende Menschen sind in der Region bereits vor der Terrormiliz auf der Flucht.

IS-Vorstoß in Syrien

Nun droht eine neue Massenflucht. Die IS hat eine neue Offensive gegen die Stadt Kobane (Ain al-Arab) in den Kurdengebieten Syriens gestartet. Die Stadt wird bereits seit vielen Monaten von syrisch-kurdischen Einheiten gegen IS-Attacken verteidigt. Die IS hat Kobane und die Umgebung immer wieder mit Artillerie beschossen. Nun hat IS auf seinem Vormarsch drei weitere vor allem von Kurden bewohnte Dörfer erobert, die westlich von Kobane liegen. Schon am Donnerstag waren 21 Dörfer von der Terrormiliz eingenommen worden. Zahlreiche Menschen sind bereits auf der Flucht. Sollte Kobane von IS besetzt werden, droht eine humanitäre Katastrophe.

Die Gegend, in der vor allem Kurden leben, steht unter der Kontrolle der sogenannten "Volksverteidigungseinheiten" YPG. Sie gelten mittlerweile als Armee der syrischen Kurden, die in den Wirren des Bürgerkrieges ihre Region selbst verwalten. Führende Kraft in der Region ist die "Partei der Demokratischen Union", einer Schwester der türkisch-kurdischen Untergrundbewegung PKK. Schon lange vor ihrer Offensive im Irak versuchten die Is-Jihadisten die syrische Kurdenregion zu besetzen. Sie scheiterten bisher aber am Widerstand der YPG.

Neue US-Luftangriffe

Auch die USA sind am Freitag neue Luftangriffe geflogen - und zwar nahe der nordirakiscehn Stadt Mossul. Augenzeugen zufolge sind mindestens 22 IS-Kämpfer ums Leben gekommen. Die 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt ist eine Hochburg der Terrormiliz.

(APA, red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.